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WHO-Bericht

Wer allein chillt, stirbt schneller

Einsamkeit ist laut WHO nicht nur traurig, sondern auch ungesund. Besonders Jugendliche und ältere Menschen sind davon betroffen. Kreative Ansätze aus Schweden zeigen mögliche Auswege aus dem globalen gesellschaftlichen Trend.
PZ
dpa
30.06.2025  12:00 Uhr

Jeder sechste Mensch weltweit ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Einsamkeit betroffen. Das berichtet eine WHO-Kommission, die sich mit dem Thema sozialen Beziehungen befasst hat. Einsamkeit und soziale Isolation machen demnach körperlich krank, was jedes Jahr zu 871.000 Todesfällen weltweit beiträgt.

Einsamkeit erhöhe das Risiko unter anderem für Hirnschläge und Herzinfarkte, Diabetes, Depressionen, Angstzustände und Suizid. Einsame Teenager hätten eine 22 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, schlechtere Noten zu bekommen als ihre Mitschüler. Und einsame Erwachsene hätten es schwerer, einen Arbeitsplatz zu finden oder zu behalten. Menschen und Familien seien nicht nur individuell betroffen. In der Gesellschaft entstünden Milliardenkosten im Gesundheitswesen und durch Ausfälle etwa bei der Beschäftigung.

Der Co-Vorsitzende der Kommission, Vivek Murthy, definiert Einsamkeit so: »Einsamkeit ist ein schmerzhaftes, subjektives Gefühl, das viele von uns empfinden, wenn wir nicht die Beziehungen haben, die wir brauchen. Im Gegensatz dazu ist soziale Isolation ein objektiver Zustand, in dem es nur wenige Beziehungen oder Interaktionen gibt.«

Einflussfaktoren: Krankheit, Bildung, Einkommen

Einer von drei älteren Menschen und einer von vier Heranwachsenden sei nach Schätzungen sozial isoliert, heißt es in dem Bericht. Zu den Ursachen gehörten Krankheiten, schlechte Bildung und niedrige Einkommen, mangelnde Angebote für soziale Kontakte und das Alleinleben sowie digitale Technologien.

Nach Angaben von Murthy kommunizieren die Menschen seit Jahrtausenden nicht nur über Worte, sondern auch Gesichtsausdrücke, Körpersprache, Stimme und Schweigen. Dies gehe verloren, wenn sie ständig über Handys und soziale Medien kommunizierten.

Die WHO führt Schweden als gutes Beispiel an: Das Land hat eine nationale Strategie gegen Einsamkeit, wie der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed berichtet. Man habe erkannt, dass nicht nur die Einsamen ein Problem hätten, sondern die ganze Gesellschaft.

In Schweden werde nun an vielen Orten bewusst versucht, soziale Kontakte zu ermöglichen, etwa in Geschäften oder Restaurants, in Nachbarschaften oder Vereinen. Alle Kinder und Jugendliche bekämen bald Geldkarten geschenkt, mit denen sie aber nur Gruppenaktivitäten für die Freizeit buchen könnten.

Technologiefreie Räume schaffen

Schweden werde Handys an öffentlichen Schulen verbieten, sagte der Minister. Studien hätten gezeigt, dass die sozialen Kontakte dadurch wachsen und Cybermobbing reduziert werde. Kinder und Jugendliche schliefen besser und fänden es leichter, das Handy auch in der Freizeit beiseitezulegen. Kinder seien auch oft frustriert, wenn ihre Eltern ständig mit Handys beschäftigt seien, sagte Forssmed.

Digitale Technologien hätten ihr Gutes, betonte die Kommission. Sie erlaubten Kontakte, etwa per Video, die früher unmöglich waren. Dennoch: »Es ist sehr wichtig, Orte und Räume in unserem Leben zu haben, wo wir von Angesicht zu Angesicht mit anderen Menschen interagieren können, ohne von der Technologie abgelenkt zu werden«, so Murthy.

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