Wenn die Apotheke zu dir kommt |
Cornelia Dölger |
25.11.2024 13:22 Uhr |
Zeigen, was alles in dem roten A steckt: Beim Gesundheitstag eines Unternehmens in Berlin hat das Team der »Apotheken mit Herz« mitgewirkt. / © Getty Images/Heidloss Tilo Geringswald Felix GbR
Als die Anfrage vor gut acht Wochen kam, musste das Team der Berliner »Apotheken mit Herz« nicht lange überlegen. Gern sagten sie zu, als ein Berliner Personaldienstleister sich an den Verbund wandte und darum bat, dass das Team den anstehenden firmeninternen Gesundheitstag mit pharmazeutischem Know-how bereichern möge.
Gesagt, getan – und es war »ein guter Startschuss«, wie Max Wilke, leitender Apotheker der »Apotheken mit Herz«, der PZ im Nachgang erzählte. Für die Idee, dass die Apotheke in die Unternehmen, zu den Menschen kommt, habe sich das Team sofort begeistern können. Zwei Apothekerinnen fuhren nach Köpenick, ausgerüstet mit Impfmaterialien, Blutdruckmessgeräten sowie einem Inhalationsdummy.
Einen Tag lang berieten sie die Belegschaft vor Ort, zum Beispiel zur Medikamenteneinnahme, auch Impfungen boten sie an. Etwa 50 Mitarbeitende, größtenteils jüngere, kamen so mit den Apothekerinnen ins Gespräch. Und die Resonanz war durchweg positiv, wie Wilke berichtet. Nicht wenige seien überrascht gewesen, »was Apotheken alles können«.
Gegen Grippe ließen sich zehn Mitarbeitende impfen. Auf der Agenda hatten die Apothekerinnen aber auch Prävention. Und so gab es Angebote entsprechend den pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) – allerdings ohne dass diese abgerechnet wurden. Denn die Frage, inwieweit pDL außerhalb der Apothekenräume angeboten und abgerechnet werden dürfen, ist nicht eindeutig geklärt.
Ohne Abrechnung ging es ausnahmsweise aber auch – und siehe da, beim Blutdruckmessen fielen drei Fälle mit stark erhöhten Werten auf, die die beiden Apothekerinnen umgehend zum Arzt schickten. »Allein für die Prävention war die Aktion ein voller Erfolg«, so Wilke.
Gut möglich, dass das Team im kommenden Jahr wieder zum Gesundheitstag eingeladen wird oder auch andere Unternehmen auf die Apotheken zukommen. Wilke betonte, solche Aktionen mit aufsuchenden Angeboten könnten in der Fläche aufzeigen, wie weit Apothekenleistungen über die reine Medikamentenabgabe hinausgingen. Die Apothekerinnen seien »mit offenen Armen empfangen« worden.
Allerdings: Ein weiteres Zuschussgeschäft wolle man sich damit nicht ins Haus holen; zu viele Leistungen böten die Apotheken nach wie vor unentgeltlich an, und das bei oftmals schwieriger wirtschaftlicher Lage.
Es gelte also, für künftige Aktionen im Vorhinein festzuschreiben, ob und wie pDL auch »extern« angeboten und abgerechnet werden dürften. Möglich seien auch Direktabrechnungen mit den einladenden Unternehmen auf Basis von individuellen Verträgen.