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Bericht

Weniger Todesfälle bei Behandlungen nur in Spezialkliniken

Bei komplizierten Eingriffen und bedrohlichen Fällen sind Patienten und Patientinnen auf eine rasche Versorgung im Krankenhaus angewiesen – aber ist die nächstgelegene Klinik dafür auch die medizinisch beste? Das wird immer wieder infrage gestellt und nun von einem neuen Bericht bestätigt.
AutorKontaktdpa
Datum 23.06.2023  13:00 Uhr
Weniger Todesfälle bei Behandlungen nur in Spezialkliniken

Tausende Todesfälle durch Schlaganfälle und Krebs könnten laut einer Analyse vermeidbar sein, wenn die komplexen Behandlungen dafür nur in spezialisierten Kliniken gemacht werden. Eine Konzentration mit Mindestvoraussetzungen bei der Qualität biete «erhebliche Potenziale» für bessere Ergebnisse, heißt es in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht einer Regierungskommission, die das Bundesgesundheitsministerium berät. Wegen der hohen Krankenhausdichte seien auch «keine wesentlichen Einschränkungen» der Erreichbarkeit in Kauf zu nehmen. Minister Karl Lauterbach (SPD) warb für eine Reform, die auf mehr Spezialisierung zielt. Von den Kliniken kam Kritik.

«Qualität rettet Leben», sagte Lauterbach in Berlin. Die Ergebnisse der Analyse bestätigten damit den Kern der vorgesehenen Krankenhausreform. «Wir brauchen eine gute und schnell erreichbare Grundversorgung. Aber nicht jedes Haus muss auch jede medizinische Behandlung anbieten.» Komplizierte Eingriffe sollten ausschließlich in spezialisierten Kliniken durch sehr gut qualifizierte Mediziner vorgenommen werden. Im Gegenzug müssten die Kliniken gut bezahlt werden. Die Reform könne so zehntausende Leben pro Jahr retten, besonders bei der Versorgung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Patienten.

Nächstes Krebszentrum im Schnitt in 20 Minuten Entfernung

Konkret gebe es das Potenzial, bei elf untersuchten Krebsarten jährlich mehr als 20.000 Lebensjahre zu retten, wenn alle Patienten in zertifizierten Krebszentren behandelt würden, heißt es in dem Kommissionsbericht. Bisher würden je nach Krebsart zwischen 35 und 84 Prozent der Patientinnen und Patienten in Zentren mit besonders viel Erfahrung behandelt. Wären nur noch diese zur Krebsbehandlung zugelassen, würde bei Darm-, Brust- und Prostatakrebs die mittlere Erreichbarkeit unter oder um 20 Minuten liegen. Das wäre «unverändert exzellent» im Vergleich zu europäischen Nachbarländern, heißt es in der Analyse, über die zunächst die «Süddeutsche Zeitung» berichtete.

Bei Schlaganfällen besteht demnach das Potenzial, dass jährlich knapp 5000 Menschen mehr im ersten Jahr nach einem Schlaganfall überleben können, wenn alle Patienten in Kliniken mit Spezialabteilungen für eine schnelle Versorgung (Stroke Unit) kämen. Im Jahr 2021 gab es bundesweit 328 Standorte mit Spezialstationen, aber auch 1049 andere Kliniken behandelten Schlaganfälle.

Dabei ist anders als bei Krebs eine schnelle Erreichbarkeit wichtig, wie die Experten erläutern. Bezogen auf alle 1377 Schlaganfall-Standorte lag die Anfahrtszeit nun im Schnitt bei 21,6 Minuten – bei einer Konzentration nur auf die 328 Spezialstandorte würde sie sich auf 23,4 Minuten verlängern.

Abgeschätzt wurden auch die wahrscheinlichen Erfolgsaussichten beim Einsatz künstlicher Gelenke. Würden nur Spezialkliniken Hüften ersetzen, könnten demnach pro Jahr 397 erneute Operationen unnötig werden.

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