Weniger salzen hilft selbst Patienten mit Blutdrucksenkern |
Die Forschenden teilten die Probanden in zwei Gruppen ein: Die Teilnehmer der einen Gruppe erhielten zuerst eine Diät mit 2,2 Gramm Natrium pro Tag zusätzlich zu ihrer üblichen Salzaufnahme. Die der anderen Gruppe durften insgesamt nur 0,5 Gramm Natrium an einem Tag zu sich nehmen. Nach einer Woche wurde der Diätplan getauscht.
Am Ende der ersten Woche lag der mittlere systolische Blutdruckwert bei den Teilnehmern mit der salzarmen Diät um 8 mmHg niedriger als bei den Probanden mit der salzreichen Diät. Dabei gab es keinen statistisch klaren Zusammenhang mit dem ursprünglichen Blutdruckwert oder dem Blutdruckstatus (Hochdruck, Normaldruck).
In der zweiten Woche zeigte sich ein ähnliches Ergebnis. Der Blutdruck der Teilnehmer, die nun wenig Natrium aufgenommen hatten, war im Schnitt um 7 mmHg niedriger als bei den anderen. Bei der salzreichen Ernährung stieg der systolische Blutdruckwert nur minimal; die Forscher vermuten hier einen Sättigungseffekt. 9,9 Prozent der Teilnehmer berichteten hier von leichten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptomen und Ödemen.
Auch die salzarme Diät haben die meisten der Teilnehmer gut vertragen. Acht Prozent berichteten über milde Vorkommnisse wie vorübergehende Krämpfe und Schwäche. «Wie für die meisten Menschen jede körperliche Aktivität besser ist als keine, ist für die meisten Menschen im Hinblick auf den Blutdruck wahrscheinlich jede Natriumreduzierung gegenüber der üblichen Ernährung besser als keine», sagt Deepak Gupta vom Vanderbilt University Medical Center in Nashville, Erstautor der Studie.
Für Markus van der Giet von der Charité Berlin, seit Jahresbeginn Präsident der Deutschen Hochdruckliga, kommen die Studienergebnisse nicht überraschend: «Im klinischen Alltag ist bekannt, dass manche Patienten mit einem leichten Bluthochdruck beim Umstieg auf eine salzarme Ernährung auf Blutdrucksenker verzichten können».
Im Allgemeinen könne eine salzarme Diät jedoch keine Medikamente ersetzen, zumal der in der Studie verwendete Tageswert von nur 0,5 Gramm Natrium im Alltag sehr schwer zu erreichen sei. Dennoch sei die Reduzierung von Salz eine wichtige Maßnahme, die Bluthochdruckpatienten einfach umsetzen könnten, betont van der Giet.