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HIV

Weniger Neuinfektionen in Deutschland

Anlässlich des bevorstehenden Welt-Aids-Tags hat das Robert-Koch-Institut (RKI) aktuelle Zahlen zu HIV in Deutschland veröffentlicht. Demnach geht die Neuinfektionsrate zurück. Nach wie vor wird eine Infektion aber noch bei zu vielen Patienten erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt.
Annette Mende
15.11.2019  08:00 Uhr

Im Jahr 2018 haben sich in Deutschland geschätzt 2400 Menschen neu mit HIV infiziert, berichtet das RKI im aktuellen »Epidemiologischen Bulletin«. Das ist verglichen mit 2017 ein Rückgang um 100 Personen. Insgesamt schätzt das RKI, dass Ende des vergangenen Jahres 87.900 Menschen in Deutschland mit einer HIV-Infektion lebten, wobei sich 10.600 davon der Infektion nicht bewusst waren.

»Wer von seiner Infektion nichts weiß, kann das Virus unbeabsichtigt weitergeben, außerdem ist bei Spätdiagnosen die Sterblichkeit höher«, sagte RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler. Bei jedem dritten Patienten (32 Prozent), wurde eine HIV-Infektion 2018 erst mit einem fortgeschrittenen Immundefekt diagnostiziert, 15 Prozent hatten zum Zeitpunkt der Diagnose sogar bereits das Vollbild Aids. Diese Anteile sind laut RKI seit dem Jahr 2005 sehr konstant. Wieler forderte, Testangebote weiter zu verbessern und allen Infizierten einen Zugang zur Therapie zu gewährleisten.

Positiv ist aus Sicht des RKI der Trend in der wichtigsten Betroffenengruppe, nämlich bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Bei ihnen ging die geschätzte Zahl der Neuinfektionen von etwa 2200 im Jahr 2013 auf 1600 im Jahr 2018 zurück. Diese Entwicklung sei wahrscheinlich in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es bei MSM gelungen sei, die Testbereitschaft zu steigern und Testangebote auszuweiten. Wie sich die Verfügbarkeit der vor allem von MSM zunehmend genutzten medikamentösen Präexpositionsprophylaxe (PrEP) auf die Neuinfektionsrate auswirkt, sei zurzeit noch nicht einzuschätzen, so das RKI.

Aus Sicht der Deutschen Aidshilfe ist das Potenzial der PrEP bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Zur sinkenden Zahl der Neuinfektionen habe sie aller Wahrscheinlichkeit nach bereits beigetragen, heißt es in einer Mitteilung der Aidshilfe. Die PrEP, die seit dem 1. September 2019 zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung möglich ist, müsse noch bekannter gemacht werden. In manchen Städten und Regionen abseits von Ballungsgebieten fehlten ärztliche Einrichtungen, die die PrEP verschreiben dürfen, bemängelt die Aidshilfe.

Während früher nach einer HIV-Diagnose mit dem Start der antiretroviralen Therapie (ART) unter Umständen noch gewartet wurde, empfehlen die Leitlinien seit 2015 einen umgehenden Behandlungsstart. Der Anteil von HIV-Patienten unter ART ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und liegt laut RKI jetzt bei 93 Prozent. Bei 95 Prozent von ihnen ist die Behandlung erfolgreich, sodass die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt. Trotz PrEP und erfolgreicher ART bildet die Verwendung von Kondomen nach wie vor einen Grundpfeiler der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen, betont das RKI.

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