Weniger jugendliche und mehr volljährige Cannabiskonsumenten |
Minderjährige konsumieren weniger Cannabis, anders sieht es bei jungen Erwachsenen aus. / © Getty Images/
LordHenriVoton
Die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen konsumiert heute deutlich häufiger Cannabis als noch vor zehn Jahren. Laut Drogenaffinitätsstudie 2025 des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) stieg der Anteil junger Männer, die innerhalb des letzten Jahres Cannabis konsumierten, von 20,6 Prozent (2015) auf 31,6 Prozent im Jahr 2025. Bei jungen Frauen gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 9,7 auf 18,8 Prozent. Im Jahr 2023 gaben 26,9 Prozent der jungen Männer an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe lag der Anteil bei 19,4 Prozent.
Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren hingegen hat sich der Cannabiskonsum in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert: 4,6 Prozent der Mädchen und 7,2 Prozent der Jungen gaben in diesem Jahr an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Das sind etwas weniger als 2015, damals waren es 6,3 Prozent der Mädchen und 8,1 Prozent der Jungen. Im Jahr 2023 lagen die Werte in einem ähnlichen Bereich. So gaben im Jahr 2023 insgesamt 6,1 Prozent der Mädchen und 7,4 Prozent der Jungen an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben.
Auch die Zahl der Minderjährigen, die in ihrem Leben mindestens einmal Cannabis konsumiert haben, ist laut der Drogenaffinitätsstudie zurückgegangen. 8,5 Prozent der Jungen und 6,2 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren haben demnach im Jahr 2025 schon einmal Cannabis konsumiert (2015: 11,2 und 8,2 Prozent). Der Trend ist bei Jungen rückläufig, bei Mädchen weitgehend stabil.
Anders sieht es bei den jungen Erwachsenen aus. 54,5 Prozent der jungen Männer und 40,6 Prozent der jungen Frauen zwischen 18 und 25 Jahren gaben an, im Laufe ihres Lebens Cannabis konsumiert zu haben (2015: 41,9 Prozent und 26,6 Prozent). Bei jungen Frauen wie Männern stieg der Konsum zwischen 2015 und 2021, also vor der Teillegalisierung, deutlich. Seitdem verbleibt er auf ähnlich hohem Niveau.
Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit, beurteilt die Ergebnisse differenziert: »Unsere Daten zeigen: Bei Jugendlichen hat sich der Konsum nicht erhöht. Bei jungen Erwachsenen hingegen ist der Konsum leicht angestiegen, insbesondere bei Männern zwischen 18 und 25 Jahren.«
Nießen betont, dass diese Entwicklung aufmerksam beobachtet werden müsse: »Der Konsum kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen und die Gesundheit langfristig gefährden. Deshalb bleibt es unsere Aufgabe, junge Menschen umfassend über die Risiken aufzuklären und ihnen niedrigschwellige Hilfsangebote zu machen. Prävention und Beratung sind entscheidend, damit Jugendliche und junge Erwachsene eine bewusste und gesunde Entscheidung treffen können.«