Weniger Grippe-Impfungen, mehr Influenza-Fälle |
Vor allem Personen ab 60 Jahren und/oder mit Grunderkrankungen sollten im Oktober oder November zur jährlichen Grippeimpfung in die Arztpraxis oder Apotheke. / Foto: Getty Images/FatCamera
Im vergangenen Winterhalbjahr erhielten rund 14 Prozent weniger Versicherte die Grippe-Impfung als im Winter 2021/2022, wie die KKH Kaufmännische Krankenkasse am Donnerstag aus ihren Versichertendaten berichtete. Während im vergangenen Winter 16,5 Prozent aller KKH-Versicherten den Piks gegen die Grippe bekamen, waren es im Vorjahreszeitraum noch etwa 19 Prozent.
Gleichzeitig erkrankten im Winter 2022/2023 mehr als doppelt so viele Menschen an Grippe wie ein Jahr zuvor, als allerdings auch noch strengere Corona-Regeln galten. Insgesamt registrierte die Krankenkasse im vergangenen Winterhalbjahr rund 15.000 Influenza-Fälle. Damit wurde den Angaben zufolge das Vor-Corona-Niveau erreicht.
«Durch Abstand halten und Masken tragen wurden in den vergangenen Wintern nicht nur die Corona-, sondern auch die Grippeviren in Schach gehalten», erklärt KKH-Apotheker Sven Seißelberg. «Jetzt erkranken wieder deutlich mehr Menschen.» Umso wichtiger sei es, rechtzeitig an eine Impfung zu denken. «In seltenen Fällen kann die Grippe einen sehr schweren Verlauf nehmen und zu einer Lungen- oder Herzmuskelentzündung führen», warnte Seißelberg.
Eine jährliche Auffrischung der Impfung sei notwendig, um ausreichend geschützt zu sein, so der Apotheker. Die optimale Zeit für die Impfung seien die Herbstwochen bis Ende November. Die KKH verweist ihre Versicherten dafür nicht nur an die Arztpraxen, sondern auch explizit an die Apotheken. Die KKH ist nach eigenen Angaben mit rund 1,6 Millionen Versicherten eine der großen bundesweiten Krankenkassen.