Weniger essen, mehr sparen |
Theo Dingermann |
02.01.2025 11:00 Uhr |
Antiadiposita begünstigen ein verändertes Essverhalten, das zu weniger Lebensmittelausgaben führt. / © Adobe Stock/Halfpoint
Im Wissenschaftsjournal »International Journal of Obesity« berichtet Professor Dr. Brian E. Roe von der Ohio State University über die Ergebnisse einer Studie, in der Daten einer Online-Umfrage unter 457 Patienten in den USA ausgewertet wurden, die zur Unterstützung der Gewichtsreduktion entweder ein Inkretinmimetikum oder den Lipasehemmer Orlistat einnahmen.
Die Daten basieren auf Selbstauskünften der Patienten. So wurden die Studienteilnehmer nach ihrem wöchentlichen Verbrauch an Lebensmitteln und Getränken vor und nach Beginn der Einnahme von Medikamenten zur Gewichtsreduktion befragt. Die Daten wurden dann mithilfe einer Regressionsanalyse ausgewertet, um die Assoziation zwischen den demografischen Merkmalen der Patienten, den Medikamententypen und den eingesparten Lebensmittelkosten, über die die Patienten Auskunft gaben, zu untersuchen.
Die Analyse zeigte, dass die amerikanischen Patienten durch die Einnahme der Medikamente zur Gewichtsreduktion im Durchschnitt 51 Dollar pro Woche an Lebensmittel- und Getränkekosten einsparten. Dieser Wert variierte je nach Medikamententyp und demografischen Merkmalen.
Es gab signifikante Unterschiede bei den Einsparungen zwischen den verschiedenen Arzneimitteln, wobei durch Inkretinmimetika im Allgemeinen höhere Beträge für Lebensmittel eingespart wurden als beispielsweise durch Orlistat.
Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnizität und Einkommen beeinflussten zusätzlich die Höhe der Einsparungen. Im Schnitt berichteten die Patienten von Einsparungen von teils mehr als 20 Prozent der Medikamentenkosten.
Der Autor betont, dass der genaue Grund für das Einsparpotenzial bei den Lebensmittelausgaben nicht untersucht wurde. Es werde aber davon ausgegangen, dass diese Einsparungen als Folge des reduzierten Appetits und veränderter Essgewohnheiten der Patienten auftraten.
Nur selten wird der kostensparende Aspekt einer Medikamenten-assistierten Gewichtsreduktion angesprochen. Dieses Defizit versuche die Studie zu korrigieren, so Roe. Um das Einsparpotenzial allerdings exakter zu bestimmen und dieses den Medikamentenkosten entgegenzustellen, sind weitere, umfangreichere Studien erforderlich.