Weltweit für eine sichere Arzneimittelversorgung |
Brigitte M. Gensthaler |
27.12.2021 18:00 Uhr |
Dank der Unterstützung von Apotheker Helfen konnte die Leitung des Krankenhauses in Bassar, Togo, Arzneimittel für die Apotheke kaufen. Alle Medikamente wurden im Land beschafft. Besonders wichtig sind Malariamedikamente wie eine Artemether-Lumefantrin-Suspension für Kinder. / Foto: Apotheker Helfen, Fi Bassar e.V.
»Für uns als Apotheker ist die Arzneimittelversorgung ein Grundpfeiler nahezu jeder medizinischen Behandlung und wir wissen, wie wichtig pharmazeutisches Knowhow beim Umgang mit Medikamenten ist«, erklärt AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand gegenüber der PZ. »Daher fördern wir seit drei Jahren gemeinsam mit dem Klinikum Nürnberg das Krankenhaus Bassar in Togo – vor allem mit Schulungen zur korrekten Lagerung und Abgabe von Arzneimitteln, zu Controlling und Warenwirtschaft.«
Vorrangig um pharmazeutisches Grundlagenwissen geht es dagegen im E-Learning-Paket »Essentials of Pharmaceutical Practise«, das sich an ungelerntes Personal im südlichen Afrika richtet. Für dieses E-Learning-Angebot möchte AH gemeinsam mit der federführenden Organisation Ecumenical Pharmaceutical Network (EPN) 2022 mindestens 500 Teilnehmende gewinnen. »Dies kann klappen, weil wir die Kurse nicht nur in englischer, sondern auch in französischer Sprache anbieten werden.«
Eine besondere Erfolgsgeschichte, die sich aus der Kombination von Gesundheitsprojekt und Wissensvermittlung ergibt, ist die Zusammenarbeit von Apotheker Helfen mit dem Wasso-Hospital in Tansania. Was 2014 mit einer Medikamentenlieferung begann, hat sich in den vergangenen sieben Jahren zu einer intensiven pharmazeutischen Zusammenarbeit entwickelt.
Wiegand fasst die wichtigsten Schritte zusammen: »2014 stellte das Hilfswerk dem Wasso-Hospital 5000 Euro für die Beschaffung unentbehrlicher Arzneimittel zur Verfügung. Jetzt hat das Krankenhaus mit unserer Hilfe eine neue Apotheke errichtet und beschäftigt eine Apothekerin und einen pharmazeutischen Assistenten. Außerdem erhält eine PTA-Auszubildende derzeit von AH ein Stipendium.«
Damit nicht genug: Für die Sicherung eines ausreichenden Arzneimittelbestands unterstützte AH die Apotheke mit Grundkapital für das Warenlager. Ein Consultant aus Kenia begleitet das Personal regelmäßig bei Dokumentation und Bestelloptimierung. »Und selbstverständlich wird die Arbeit in den kommenden Jahren weitergehen.«
Trotz eines harten Lockdowns in Togo konnte 2021 in der Kleinstadt Klologo ein Aufklärungsprojekt starten. Im Programm »Schutz und Förderung von Mädchen in Klologo«, bei dem der Verein Kekeli Togo e. V, das Dorfentwicklungs-Komitee Klologo-Centre und Apotheker Helfen kooperieren, werden Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren über Pubertät, Menstruation, Sexualität und Verhütung aufgeklärt und erhalten sichere Verhütungsmittel. Das Kekeli-Mädchen-Projekt ist auf vier Jahre angelegt.
Sexualaufklärung ist der wichtigste Punkt im Programm zu Schutz und Förderung von Mädchen im togoischen Klologo. / Foto: Apotheker Helfen, Kekeli Togo
Das Programm hat für die jungen Frauen weitreichende Folgen, erklärt Wiegand. »Wenn die Aufklärung in diesem Dorf erfolgreich verläuft, dann stellt es sich gegen den Trend, der derzeit in einigen anderen afrikanischen und asiatischen Staaten zu beobachten ist. Dort sind während der Corona-Pandemie mehr Mädchen schwanger geworden und haben vor ihrem 18. Lebensjahr geheiratet, weil die Schulen seit fast zwei Jahre geschlossen sind.« Mit dem Projekt wollen die Apotheker dazu beitragen, dass die Mädchen einen selbstbestimmten Weg gehen und ihre Schulausbildung abschließen können.
Unvergessen sind die furchtbaren Bilder von der Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021. Durch die überwältigende Spendenbereitschaft des Berufstands konnte das Hilfswerk stark betroffene Kolleginnen und Kollegen sowie soziale und karitative Organisationen unterstützen. »Apotheker Helfen wird auch in den kommenden Monaten verschiedene Einrichtungen und Betroffene unterstützen«, versichert der 1. Vorsitzende, Thomas Benkert. »Wir danken den Spenderinnen und Spendern ganz herzlich!«
Apotheker Helfen e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
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BIC: DAAEDEDD
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