Weltbevölkerung wächst langsamer |
Erst bei einer Rate von 2,1 würde die Weltbevölkerung nicht weiterwachsen. Derzeit liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau weltweit bei 2,3. / Foto: Getty Images/Jasmin Merdan
Nach aktueller Vorhersage könnten es Mitte 2023 mehr als acht Milliarden Menschen sein, so die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) unter Berufung auf eine UN-Prognose. Die Weltbevölkerung wächst den Daten zufolge aktuell jedes Jahr um rund 1,09 Prozent. Zwischen 1965 und 1970 betrug der jährliche Zuwachs noch 2,05 Prozent.
Anfang 2022 werde eine neue Prognose der UN zum weltweiten Bevölkerungswachstum erwartet, sagte eine Sprecherin der DWS. Dann könnten auch Aussagen zu Auswirkungen der Coronapandemie auf die Bevölkerungsentwicklung getroffen werden. Ursache für die Verlangsamung des Wachstums ist nach Stiftungsangaben, dass im Durchschnitt weniger Kinder geboren werden. Derzeit liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau weltweit bei 2,3. Bei einer Rate von 2,1 würde die Weltbevölkerung nicht weiterwachsen.
DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg appellierte an die neue Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), «Sexualaufklärung, Verhütung und Geschlechtergerechtigkeit ganz oben auf die Agenda zu setzen». Vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara gebe es noch viel zu viele ungewollte Teenager-Schwangerschaften. Sie seien für die Mädchen mit extrem hohen gesundheitlichen Risiken verbunden und hätten gravierende Auswirkungen auf ihr weiteres Leben. «Viele Jugendliche geraten in eine Armutsspirale, wenn sie früh Eltern werden», betonte Kreutzberg.