Welche Rolle spielt Sympathie bei der Beratung? |
Wenn die Sympathie stimmt, ist das Beratungsgespräch leicht. Andernfalls gibt es ein paar Tricks, wie sich Abstand gewinnen lässt, um trotzdem professionell zu sein. / © Adobe Stock/Zamrznuti tonovi
Grundsätzlich ist mit Sympathie die Zuneigung durch einfühlendes Verstehen oder die zwischenmenschliche Attraktivität gemeint. Sie wird durch die Mimik, Gestik, Wortwahl und Betonung zum Ausdruck gebracht. Dasselbe gilt für die Antipathie. Daher spüren die meisten Kunden oder Patienten die Zu- oder Abneigung sehr deutlich. Und wenn sie sich abgelehnt fühlen, kommen die Kunden und Patienten nicht wieder oder sprechen sogar im Bekanntenkreis abwertend über ihre Erfahrungen in der Apotheke. Das Gute ist: Es gibt hilfreiche Strategien, mit denen das Apothekenteam auch bei ihnen unsympathischen Menschen professionell reagieren kann.
Zu beachten ist jedoch, dass nicht jeder Tag gleich ist. An manchen Tagen gelingt es besser, solche Strategien anzuwenden, als an anderen Tagen. Wesentlich ist, die eigene Aufmerksamkeit zu trainieren, um Antipathien mit den Auswirkungen auf die Kommunikation frühzeitig zu spüren. Je stärker die persönlich empfundene Abneigung, desto wichtiger erscheinen solche Interventionsmöglichkeiten. Wer seine Denkweise ändert, steigert auch seine Motivation und damit steigt auch die eigene Zufriedenheit. Das wiederum bemerken Kunden und Patienten und fühlen sich kompetent beraten: eine Win-win-Situation.
Julia Kugler ist Diplom-Psychologin mit Schwerpunkt Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie. Speziell im Gesundheitswesen coacht sie Mitarbeiter- und Führungskräfte. Zudem ist sie examinierte Krankenschwester.