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Portugal, Spanien, USA

Weitere Fälle von Affenpocken in Europa und Amerika

Nach ersten Infektionen mit Affenpocken in Großbritannien melden nun auch Portugal, Spanien und die USA bestätigte Fälle der Viruserkrankung. In Kanada gibt es Verdachtsfälle. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC zeigt sich alarmiert.
Christina Hohmann-Jeddi
19.05.2022  14:00 Uhr

In einem aktuellen Bericht stellt die europäische Gesundheitsbehörde ECDC den momentanen Stand des Ausbruchsgeschehens vor. Demnach erkrankten in Großbritannien bis zum 16. Mai insgesamt sieben Personen an Affenpocken, von denen nur der zuerst gemeldete Fall eine Reiseanamnese hatte, also zuvor in ein Endemiegebiet in Westafrika gereist war. Ein Großteil der erkrankten Personen seien Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Am 18. Mai meldeten portugiesische Behörden fünf bestätigte Fälle und 20 Verdachtsfälle von Affenpocken. Bei allen handle es sich um junge Männer aus der Region Lissabon und dem Tajo-Tal, heißt es in dem ECDC-Bericht. Aus Spanien seien ebenfalls 20 Meldungen zu Verdachtsfällen eingetroffen.

»Das ist das erste Mal, dass Übertragungsketten in Europa ohne bekannte epidemiologische Verbindung nach West- oder Zentralafrika berichtet werden«, teilt die Behörde mit. Es seien außerdem die ersten bekannten Fälle bei MSM. Vom Affenpockenvirus habe man bisher angenommen, dass es schlecht von Mensch zu Mensch übertragbar sei. In den aktuellen Fällen sei möglicherweise der enge Kontakt beim Geschlechtsverkehr der Übertragungsweg. »Angesichts der ungewöhnlich hohen Rate an Übertragung von Mensch zu Mensch bei diesem Ereignis und die mögliche Übertragung im Land ohne Reiseanamnesen wird die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Verbreitung des Virus als hoch angesehen«, heißt es von der ECDC. Für die Übertragung des Virus sei aber ein enger Kontakt nötig.

Wie weit sich der zu der Gattung Orthopoxvirus gehörende Erreger in der Bevölkerung ausgebreitet habe, sei unbekannt. Gezieltes Testen auf das Virus bei Personen mit entsprechendem klinischen Bild habe in den betroffenen Ländern bereits begonnen. Am 18. Mai hatte auch das Robert-Koch-Institut Ärztinnen und Ärzte in Deutschland dazu aufgefordert, bei entsprechender Symptomatik mit Ausschlag, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen an die Möglichkeit der Affenpocken zu denken. 

Gefährlich für Kinder und Immunsupprimierte

Bislang sei in Europa die westafrikanische Virusvariante nachgewiesen worden, die in der Regel zu milderen Verläufen führt als die zentralafrikanische, berichtet die ECDC. Dennoch könne das Virus gerade für Kinder und für Immunsupprimierte gefährlich werden; die Mortalität liege Studien zufolge bei 3,6 Prozent. Die meisten Patienten erholten sich aber innerhalb von Wochen.

Auch aus Nordamerika werden einzelne Fälle der Affenpocken gemeldet: Wie die Gesundheitsbehörde des US-Bundesstaates Massachusetts mitteilte, ist ein erwachsener Mann aus diesem Bundesstaat erkrankt, der zuvor von einer Kanadareise zurückgekehrt war. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, betont die Behörde.

In Kanada untersuchen Gesundheitsbehörden laut örtlichen Medien rund ein Dutzend Verdachtsfälle der Viruserkrankungen, berichtet die Deutsche Presseagentur. Ergebnisse würden in den kommenden Tagen erwartet. Über einen bestätigten Fall in der Provinz Quebec seien die Behörden informiert worden, berichtete der kanadische Rundfunksender CBC am Mittwochabend unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief in einem Statement vom 18. Mai Beschäftigte im Gesundheitswesen weltweit zu erhöhter Wachsamkeit auf. Jeder Patient mit Verdacht auf Affenpocken sollte untersucht und isoliert werden – für den Zeitraum der vermuteten oder bestätigten Infektion. Eine zeitnahe Kontaktnachverfolgung bei bekannten Fällen, Überwachungsmaßnahmen und die Sensibilisierung von medizinischem Personal für dieses Krankheitsbild seien außerdem wichtig. Das medizinische Personal müsse zudem, wenn es Personen mit vermuteter oder bestätigter Affenpocken-Infektion betreut, die bekannten Schutzmaßnahmen gegen Kontakt- und Tröpfcheninfektionen ergreifen.

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