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Psychologie

Weinen starke Kerle, hören alle hin

Wer selten weint, dem glaubt man die Tränen eher. Besonders Männer und emotional distanziert wirkende Menschen punkten mit unerwarteten Emotionen. Psychologen meinen, das wirke ehrlicher.
PZ
dpa
17.07.2025  13:00 Uhr

Wenn Menschen weinen, von denen man das nicht erwartet, nimmt man ihnen die Tränen eher ab. So das Ergebnis einer Studie der polnischen Universität Łódź, die nun in der Fachzeitschrift »PLOS One« erschienen ist. Die Befragten mussten angeben, wie aufrichtig Gesichtsausdrücke auf sie wirkten – oder ob es sich beim Weinen ihrer Einschätzung nach nur um strategisch kullernde Krokodilstränen handelte.

In zwei Hauptstudien legten die Forschenden rund 3500 Teilnehmenden aus Norwegen, Polen, Südafrika, Kanada und aus dem Vereinigten Königreich Bilder mit Gesichtern vor, von denen einige so bearbeitet waren, dass die Gezeigten weinerlich wirkten. Auf manchen Darstellungen sahen die Probanden Situationen, in denen sich die Menschen manipulativ verhielten – etwa sich in einer Warteschlange vordrängelten. Dazu zeigten die Fotos unterschiedlich warmherzig wirkende Gesichter. Die Teilnehmenden sollten daraufhin beurteilen, für wie ehrlich sie die gezeigten Personen hielten.

Ehrlichkeit animiert zur Hilfe

Das Ergebnis war auffällig in zwei Punkten: Zwar hätten Tränen insgesamt nur einen sehr kleinen Einfluss darauf, wie die Befragten Ehrlichkeit auf den Fotos wahrnahmen, heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Denn zur Einordnung kamen auch Bilder von Gesichtern ohne Tränen zum Einsatz und die Autoren weisen darauf hin, dass auf die Einschätzung von Ehrlichkeit mehrere Faktoren Einfluss hatten.

Bei zwei Gruppen waren Tränen jedoch ein Faktor, der einen vergleichsweise starken Effekt hatte: Bei Fotos von Männern, die laut Studie typischerweise weniger warmherzig scheinen, und bei Fotos von Frauen, die augenscheinlich weniger warm wirkten.

Für diese könnten Tränen »sozial nützlicher« sein, schlussfolgerte die Sozialpsychologin Dr. Monika Wróbel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Universität Łódź und Leiterin des Emotion and Social Cognition Lab, laut Mitteilung in der Zeitschrift »PLOS One«.

Ihr Weinen würde als ehrlicheres Signal wahrgenommen, woraufhin das Gegenüber motivierter sei, dem Weinenden zu helfen. »Möglicherweise gehen Beobachter davon aus, dass es einen echten Grund dafür geben muss, wenn Männer oder weniger warmherzigere Menschen weinen, was ziemlich unerwartet ist.«

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