»Wegweisende Lösungen und innovative Konzepte« |
Melanie Höhn |
25.08.2025 07:00 Uhr |
Metin Ergül, Geschäftsführer der Avoxa Mediengruppe / © Avoxa
Metin Ergül: Die Expopharm ist der zentrale Branchentreff des Jahres für den Apothekenmarkt: Sie richtet sich an alle Akteur:innen der Apothekenbranche, von Apothekeninhaber:innen und Apotheker:innen über PTA und PKA bis hin zu Fachexpert:innen, Herstellern und Dienstleistern. Auf dem Deutschen Apothekertag werden die politischen Weichen für die Zukunft gestellt. Es geht darum, Apotheken wirtschaftlich stabil und nachhaltig auszurichten und eine flächendeckende, verlässliche Patient:innenversorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen. Die »Dreigliedrigkeit« der Messe – Innovation, Inspiration und Interaktion – wird in allen Bereichen spürbar.
PZ: Können Sie diese Dreigliedrigkeit näher beschreiben?
Ergül: Wir bieten eine Ausstellung mit Produkten, Lösungen und Innovationen von rund 500 Ausstellern und Marken auf über 33.000 m² Ausstellungsfläche. Zudem wird es ein hochkarätiges Vortragsprogramm mit über 200 Beiträgen von rund 150 Top-Speakern geben, das wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen Apotheke bietet. Für die Interaktion bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für den persönlichen Austausch mit Kolleg:innen, Expert:innen der Branche und Partnern aus dem gesamten Apothekenmarkt. Außerdem geht es um Wissenstransfer und die Nutzung von Synergien.
PZ: Welche Impulse setzt die Expopharm 2025 für die Zukunft der Apotheken und wie trägt die Messe zur Weiterentwicklung der Apothekenbranche bei?
Ergül: Die Messe bietet eine Vielzahl von Beiträgen zu Zukunftsthemen wie KI, elektronische Patientenakte, innovative Pharmazie und Personalgewinnung. Zudem greift das Programm zentrale politische und wirtschaftliche Herausforderungen praxisnah auf – etwa im Diskussionsformat »PZ Nachgefragt« sowie weiteren Beiträgen. Diese widmen sich Themen wie neuen Geschäftsmodellen in der Apotheke und der Steigerung der Wirtschaftlichkeit, ebenso wird über eine mögliche Fortbildungspflicht diskutiert und den Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen wie dem Impfen in der Apotheke.
Mit den Bühnen Apo-Leadership-Campus, Inspiration-Lab und Pharma-World werden pharmazeutisches Wissen, Innovationsgeist und wirtschaftliche Kompetenzen gezielt gefördert. Dazu bringt die Expopharm alle Mitglieder aus dem Apothekenteam sowie hochqualifizierte Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis in das Bühnenprogramm, die aus ihrem Erfahrungsschatz berichten und ihr Wissen mitteilen.
In Düsseldorf werden wegweisende Lösungen und innovative Konzepte für die aktuellen Herausforderungen des Apothekenmarktes präsentiert und diskutiert. Neben zahlreichen etablierten Industriepartnern nutzen auch viele junge Unternehmen und Start-ups aus dem Apotheken- und Gesundheitsmarkt die Expopharm, um ihre Produkte und Dienstleistungen in Formaten wie der Newcomer-Area oder beim Start-up-Pitch »Apostart-Award« zu präsentieren.
PZ: Welche neuen Formate oder Programmbausteine erwartet die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr?
Ergül: Neu in diesem Jahr ist die Erweiterung des erfolgreich in den letzten beiden Jahren eingeführten Formats »Future-Hub«: Inhaltlich stehen neue Geschäftsmodelle für die Vor-Ort-Apotheke und eine verbesserte Patient:innenversorgung im Fokus.
Außerdem wird es eine neue Kategorie beim Apostart-Award geben – in diesem Jahr sind erstmals auch apothekenmarktfremde Unternehmen zur Teilnahme aufgerufen. Zudem haben wir das erfolgreiche PTA-Home-Format »Level-Up« weiterentwickelt: Eine kompakte Ausstellung führender Unternehmen wird dort Produkte und Lösungen speziell für PTA präsentieren. Es wird auch eine »Level-Up-Rallye« und eine »P2-Celebration« geben, einen exklusiven Abend für PTA und PKA. Neu ist auch die »PKA-Base«, ein zentraler Ort, an dem sich PKA begegnen, austauschen und voneinander lernen können.
PZ: In diesem Jahr wird die Messe an nur drei Tagen stattfinden. Warum wurde diese Entscheidung getroffen?
Ergül: Das ist eine Reaktion auf ein verändertes Besuchsverhalten: Viele Besucher:innen wünschen sich einen kompakteren und fokussierteren Messebesuch. Drei konzentrierte Tage erlauben es Apothekenteams, Aussteller:innen und Marktpartnern, ihre Zeit und Ressourcen gezielter und effektiver einzusetzen und bedeuten so mehr Effizienz für alle Zielgruppen. Wir glauben auch, dass ein Messebesuch innerhalb der Arbeitswoche von Dienstag bis Donnerstag die Integration der Messe in den Apothekenalltag erleichtert und so besser planbar ist.
Die neue Tagesabfolge ist aber auch Teil einer langfristigen Weiterentwicklung der Expopharm, die sich eng an den realen Bedürfnissen des Markts orientiert. Wir sind davon überzeugt, dass der neue Rhythmus Besucherströme optimiert, die Aufenthaltsqualität steigert und Raum schafft für produktiven Austausch in kürzerer Zeit. Der Deutsche Apothekertag (DAT) findet wie gewohnt parallel zur Expopharm statt und ergänzt das Programm um gesundheitspolitische Impulse.
PZ: Welche Rolle spielt der gesundheitspolitische Austausch auf der Expopharm?
Ergül: Das Ziel der Expopharm ist nicht nur Meinungsbildung, sondern das Vernetzen von Politik, Praxis und Verbänden. Die Messe steht für ein starkes, gemeinsames Auftreten der Apothekerschaft. Was auf dem Deutschen Apothekertag als politisches Forum gesprochen und entschieden wird, prägt die öffentliche Wahrnehmung und die politische Agenda.
Die Eröffnungsveranstaltung des DAT wird live in der Pharma-World übertragen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wird in diesem Jahr persönlich die Expopharm besuchen. Die Pharma-World und das Inspiration-Lab greifen gesundheitspolitische Themen auf und verknüpfen sie mit Praxisfragen.
Es wird auch wieder Beiträge im Format »PZ Nachgefragt« mit hochkarätigen Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und der Apothekerschaft geben.
PZ: Wie gelingt es Ihnen, gezielt den pharmazeutischen Nachwuchs, PTA und PKA zu erreichen?
Ergül: Studierende und junge Pharmazeut:innen wollen wir zusätzlich mit dem »Young-Pharmacist-Event« ansprechen: eine kostenfreie Abendveranstaltung für Studierende, PhiPs und junge Approbierte, die auch zum Aufbau eines beruflichen Netzwerks genutzt wird. Zudem wird es speziell an Studierende gerichtete Vorträge mit allen Informationen für einen exzellenten Berufsstart sowie Tipps für die Prüfungsvorbereitung geben. Es sind auch viele Aktionen des BPhD und des Avoxa-Studi-Clubs geplant.
Ein vielfältiges Programm bieten wir für PTA mit der Vorbereitung auf die »Deutsche PTA-Meisterschaft«, mit dem für PTA interessanten Thema Rezeptur in Form von Bühnenprogramm, Rundgängen und Workshops sowie einem eigens für PTA gestalteten Bereich, dem »PTA-Home« und der »Level-Up-Rallye«. Speziell für PKA gibt es das Format »PKA-Dialog« mit einem eigenen Programm.
PZ: Was macht für Sie persönlich den besonderen Spirit der Expopharm aus – über das Fachliche hinaus?
Ergül: Die Expopharm ist für mich mehr als nur eine Messe. Es ist eine Begegnungsstätte für den gesamten Apothekenmarkt und ein Ort des aktiven Austauschs, der Innovation und des gemeinsamen Lernens. Die Messe setzt sich dafür ein, die Apotheken zu stärken und sie optimal für die kommenden Entwicklungen vorzubereiten. Man erlebt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit innerhalb der Branche, die sich austauscht, motiviert und gegenseitig stärkt.
Es entstehen Messemomente, die im Gedächtnis bleiben: persönliche Begegnungen, spontane Gespräche und geteilte Begeisterung. Man spürt vor Ort, wie viel Innovationskraft, Leidenschaft und Kreativität in dieser Branche steckt.