| Annette Rößler |
| 25.08.2023 12:00 Uhr |
Auch in Mäusen, denen die Zellen implantiert worden waren, klappte die musikinduzierte Insulinfreisetzung. Allerdings mussten die Tiere dazu direkt mit dem Bauch auf einen Lautsprecher gesetzt werden. Musik aus weiter entfernten Lautsprechern oder auch Umgebungslärm triggerten die Insulinfreisetzung nicht. Laut Fusseneggers Einschätzung würde daher wohl auch bei Menschen, denen solche Zellen eingepflanzt werden könnten, kaum ein Risiko bestehen, dass sie »ständig und bei jedem kleinsten Geräusch Insulin sekretieren«.
Ein weiterer Schutz gegen Unterzuckerung sei, dass die Insulindepots der Zellen nach einer Entleerung erst nach vier Stunden wieder vollständig gefüllt seien. Bei häufigerer Beschallung könnten die Zellen deshalb nicht jedes Mal die Maximaldosis Insulin abgeben. »Damit könnte man aber den typischen Bedarf eines Diabetes-Patienten decken, der täglich drei Mahlzeiten zu sich nimmt«, so Fussenegger. Bevor eine klinische Anwendung infrage kommen könnte, muss das System aber noch viele weitere Tests bestehen.