Was weiß man über Kreidezähne bei Kindern? |
Klassischerweise sind ein bis vier der ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) bei Kreidezähnen betroffen. Erste, kleinere Verfärbungen im Zahnschmelz werden meist kaum bemerkt. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig. / © Getty Images/FangXiaNuo
Bei der sogenannten »Molaren Inzisiven Hypomineralisation«, wie das Erkrankungsbild heißt, haben die Zähne weiße, gelbliche oder braune Flecken. Es können nur Teilflächen, aber auch die gesamte Zahnkrone verfärbt sein, sagt die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ), Katrin Bekes. Klassischerweise sind ein bis vier der ersten bleibenden Backenzähne betroffen, also derjenigen, die im Alter von etwa sechs Jahren durchbrechen. Teilweise kommen Kreidezähne auch zusätzlich bei Schneidezähnen (Inzisiven) vor. Der Zahnschmelz hat an manchen Stellen weniger Minerale als gewöhnlich. Je nach Schweregrad kann es sein, dass schon bald nach dem Durchbruch des Zahns durch das Kauen der weniger mineralisierte Zahnschmelz verloren geht.
Kleine Verfärbungen fielen eher nicht auf, größere könne man auch als Laie sehen, sagt Bekes. Innerhalb der Verfärbungen könne es zum Zusammenbröseln kommen. »Man muss sich das aber nicht so vorstellen, dass ein Kind in eine Möhre beißt und der halbe Zahn fällt raus«, schränkt Bekes ein. Ein weiteres Symptom sei die Überempfindlichkeit der betroffenen Zähne auf Wärme oder Kälte, chemische oder mechanische Reize. Insbesondere wenn sowohl Schmelzeinbrüche als auch Überempfindlichkeit auftreten, können das Zähneputzen und Kauen schmerzhaft sein.
Das hängt sehr stark von der Schwere des Befalls ab. Eine kleine Verfärbung im Zahnschmelz bei einem ersten bleibenden Backenzahn werde meist kaum bemerkt, sagt Bekes. »Häufig handelt es sich um einen Zufallsbefund.« Bei schweren Fällen, wenn etwa ein Teil der Zahnkrone fehle, könne es aber sein, dass Kinder schlechter kauen können. Gleichzeitig seien Schmerzen möglich. Wichtig seien eine frühe Diagnose und entsprechende Therapiemaßnahmen, »um den Kindern die Aufnahme von Nahrungsmitteln ohne Einschränkungen zu ermöglichen«, so die DGKiZ-Präsidentin.