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Sächsischer Apothekertag

Was tun gegen den Fachkräftemangel?

Der Fachkräftemangel betrifft nahezu alle Branchen – auch die Apotheken spüren ihn schmerzlich. Lösungsansätze und Begeisterung über pharmazeutische Aufgaben waren die Leitthemen beim Sächsischen Apothekertag (SAT) in Leipzig.
Brigitte M. Gensthaler
24.04.2023  11:00 Uhr

»Fachkräftesicherung ist auch Wohlstandssicherung«, sagte  Reinhard Groß, stellvertretender Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands (SAV), am vergangenen Freitag bei der Eröffnung des Sächsischen Apothekertags (SAT) in der Leipziger Media City. Es stelle sich die Frage, ob sich die Gesellschaft den gewohnten Versorgungsstandard in Zukunft noch leisten könne. 

Neben der Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung und dem Erhalt des Fremd- und Mehrbesitzverbots sei die Gewinnung von Nachwuchskräften eine drängende Aufgabe, die lange zu wenig beachtet wurde, mahnte der Apothekenleiter. Mit 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner lägen Deutschland und auch Sachsen im unteren Drittel des europäischen Vergleichs und weit unter dem EU-Durchschnitt von 27 Apotheken pro 100.000 Einwohner.

Um dem Apothekermangel zu begegnen, fordere der Berufsstand seit Jahren den Ausbau der Studienkapazitäten für Pharmazie am einzigen sächsischen Standort, der Universität Leipzig, betonte Groß. Die erfolglose Suche nach einer Nachfolge sei heute einer der Hauptgründe für Apothekenschließungen. Laut Stellenbörse der Sächsischen Landesapothekerkammer gebe es allein in Sachsen 195 offene Stellen für Pharmazeuten – »das sind vier Mal so viele, wie pro Studienjahr an der Leipziger Uni ihre Approbation erlangen«.

In den neuen Bundesländern entstehe zusätzlicher Personal-Mehrbedarf, weil immer mehr Pharmazieingenieure das Rentenalter erreichen. Auch andere Berufsgruppen fehlen. »Wir sollten die PTA und PKA als wichtige Mitarbeiter in unsere Nachwuchsstrategie unbedingt mit einbeziehen«, forderte Groß. Die PTA-Ausbildung in Teilzeit sei ein erster wichtiger Baustein.

Es fehlt eine Gesamtstrategie

Der Fachkräftemangel sei im gesamten Gesundheitsbereich allgegenwärtig, sagte Groß an Staatsministerin Petra Köpping gewandt. »Dennoch werden Maßnahmen scheinbar vereinzelt umgesetzt und Diskussionen nicht sektorübergreifend geführt.« Offenbar bestehe keine klare Vorstellung von der Gesundheitsversorgung der Zukunft. »Weshalb sonst wird die Landarztquote ohne die vollversorgende Apotheke vor Ort gedacht, weshalb die pharmazeutischen Dienstleitungen nicht als ergänzendes, gar entlastendes Versorgungsangebot?« Damit könnten die Apotheker durchaus etwas »Druck aus dem Kessel« nehmen. Ebenso sei völlig unklar, welche Rolle die Künstliche Intelligenz (KI) künftig spielen werde. Die bisherigen Maßnahmen erinnern Groß mehr an ein spontanes Reagieren als an aktives Gestalten. »Es fehlt an einer fundierten Gesamtstrategie«, mahnte er.

Die Sächsische Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping (SPD), nahm den Faden direkt auf. Als Gesundheitsministerin habe sie in der Coronapandemie immer wieder erfahren, welch wichtigen Beitrag die Apotheker für das Gesundheitswesen leisten. »Ihre Arbeit in den öffentlichen Apotheken, in Krankenhäusern, Forschung und Lehre, in Industrie oder Verwaltung ist zur Bewältigung der immensen Aufgaben unverzichtbar«, lobte die Ministerin. Umso wichtiger sei es, ausreichend Fachpersonal auszubilden und für eine Tätigkeit in Apotheken zu gewinnen. Dabei müssten die Apotheken mit Wirtschaft, Hochschulen und Verwaltung um Fachkräfte und um ausgebildete Pharmazeuten konkurrieren. Auf Ebene der zuständigen Fachministerien gebe es intensive Gespräche, um die Kapazität der akademischen Ausbildung in Leipzig zu erhöhen, versicherte Köpping, ohne sich auf konkrete Zahlen festzulegen.

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