Pharmazeutische Zeitung online
TK-Studie

Was sich Patienten von Medikations-Apps wünschen

Gesundheits-Apps sollen dabei helfen, die Arzneimitteltherapie sicherer zu machen. Dafür müssen sie von den Patienten akzeptiert werden. Die TK hat nun untersucht, welche Anforderungen dafür erfüllt sein müssen.
PZ
27.12.2023  07:00 Uhr

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat gemeinsam mit dem Institut für Patientensicherheit (IfPS) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) die Studie »MedSaf – Digitale Anwendungen zur Verbesserung der Medikationssicherheit im Entlassmanagement« durchgeführt. Hier geht es also um den Übergang vom Krankenhaus in die Versorgung durch Haus- und niedergelassene Fachärzte sowie die Apotheken vor Ort, der meist mit einer Umstellung der Medikation verbunden ist. Medikations-Apps könnten dabei die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) verbessern.

»Bisher fehlt eine systematische Übersicht darüber, welche Funktionen eine solche digitale Anwendung aus Perspektive der Patientinnen und Patienten umfassen sollte und welche Funktionen für die Akzeptanz und Nutzung der Anwendung relevant sind«, heißt es in einem Bericht zu der Studie.

Für die Untersuchung wurden bevölkerungsrepräsentativ bundesweit 1000 Menschen zu ihren Präferenzen und Erwartungen hinsichtlich entsprechender Gesundheits-Apps für das Medikationsmanagement befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 46,5 Jahren.

Wenig verwunderlich hält der Großteil der Befragten das Smartphone für das technische Gerät, das am besten für die Nutzung von Apps (60 Prozent) geeignet ist, weniger ein Tablet (15 Prozent) oder einen Computer (12 Prozent). Für knapp zwei Drittel (58 Prozent) ist es laut TK sehr wichtig, dass eine solche App kostenfrei ist.

Was eine Medikations-App können muss

Ebenfalls keine Überraschung ist, dass die Befragten besonderen Wert auf die Organisation und Kontrolle ihrer Medikamenteneinnahme legten, wie Dr. Matthias Marsall vom IfPS erklärt. »Wichtig sind Funktionen wie Erinnerungen zu Wechselwirkungen mit Medikamenten und Nahrungsmitteln sowie die Anpassung und Verfolgung des eigenen Medikationsplans. Insbesondere die Erinnerungsfunktion und Hinweise auf Wechselwirkungen von Medikamenten werden von fast jeder oder jedem Zweiten als sehr wichtig erachtet.«

Für 36 Prozent der Befragten ist eine direkte Weiterleitung aus der App zu Angehörigen und Notfallkontakten sehr wichtig (36 Prozent). Rund ein Drittel wünscht sich auf jeden Fall eine Schnittstelle zu Arztpraxen und Apotheken.

»Erfahrungsgemäß treten gerade an der Schnittstelle von stationärer Versorgung zu ambulanter Weiterbehandlung häufiger Arzneimittelrisiken auf«, so Hardy Müller, Beauftragter für Patientensicherheit der TK. Die Umfrageergebnisse sollen nun für die Optimierung solcher Apps genutzt werden. Insgesamt geben die TK und das IfPS sechs konkrete Empfehlungen:

  1. Bereitstellung der App über verschiedene Plattformen
  2. kostenfreie Nutzung
  3. Schnittstellen mit anderen Anwendungen vorbereiten
  4. Kernfunktionen in den Vordergrund stellen
  5. Die Entwicklung mit medizinischen und pharmazeutischen Expertinnen und Experten abstimmen
  6. Die digitale Gesundheitskompetenz der potenziellen Nutzer berücksichtigen

Zu Punkt 5 heißt es: »Die hohe Relevanz von Hinweisfunktionen zu möglichen Wechselwirkungen macht deutlich, dass Unsicherheiten, die durch Polypharmazie oder Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln entstehen können, eine hohe Relevanz für die Nutzerinnen und Nutzer haben. Gleichzeitig können Sicherheitsrisiken entstehen, wenn sich Patientinnen und Patienten durch solche Hinweisfunktionen durch eine Applikation in falscher Sicherheit wiegen.«

Daher sollten sich Hinweisfunktionen von Anwendungen, die mit potenziellen Gesundheitsrisiken verbunden sind, darauf beschränken, die Patienten darauf hinzuweisen, dass mögliche Wechselwirkungen bestehen könnten, die mit einem Arzt beziehungsweise einem Apotheker besprochen werden sollten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa