Was macht gute Apothekenführung aus? |
Daniela Hüttemann |
25.09.2025 09:30 Uhr |
Waren sich einig: Gute Führung ist nicht vom Geschlecht abhängig, sondern hängt an guter Kommunikation, Wertschätzung und Transformationswillen. / © Avoxa/Expopharm
Die Talkrunde stand unter dem Motto »Frauen. Führung. Zukunft«. Doch waren sich die Teilnehmerinnen einig, dass es in einer so frauengeprägten Branche wie den Apotheken gar nicht so um Unterschiede in männlicher oder weiblicher Führung geht. Dr. Christina Jagla, ehemalige angestellte Apothekerin und mittlerweile Unternehmerin, nannte gute Kommunikation und Wertschätzung als wichtige Führungsqualitäten. Tilly Duderstadt, Filialleitung einer Berliner Apotheke, sprach sich generell für mehr Diversität in Führungspositionen in Apotheken aus, nicht nur in männlich-weiblicher Hinsicht.
Christiane Jubig, Head of Human Resources bei den Apotheken mit Herz, Berlin, betonte, gute Führungskräfte müssen Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und sich an neue Dinge herantrauen. Dem stimmte Steuerberaterin Carmen Brünig von ETL Advision zu. Die Anforderungen an Führung änderten sich. Es gebe neben den sinkenden Apothekenzahlen auch eine Tendenz hin zu größeren Apotheken, wo mehr Verantwortung delegiert werden muss. Neue Prozesse wie KI und pharmazeutische Dienstleistungen müssen eingeführt werden. »Dabei müssen Führungskräfte darauf achten, wie sie ihre Mitarbeitenden mitnehmen«, so Brünig. Sie rät Apothekenleiterinnen und -leitern, stärker zu netzwerken und sich auch in der eigenen Apotheke Verbündete zu suchen, denn niemand führe allein.
Duderstadt ist es wichtig, dass Führungskräfte die Werte des Unternehmens wie Empathie und Nachhaltigkeit selbst vorleben. Ernst nehmen sollte man auch regelmäßige Feedbackgespräche. »Gehen Sie dabei nicht nur in die Reflexion, sondern nehmen Sie auch spontane Ideen Ihrer Mitarbeitenden auf, wie wir die Apotheke innovativ gestalten können.«
Darüber hinaus ist es natürlich Aufgabe der Apothekenführung, sich die Kennzahlen regelmäßig anzuschauen, zum Beispiel die betriebswirtschaftliche Analyse (BWA) mit Rohgewinn, Wareneinsatz und Personalkosten, aber auch den Krankenstand, der viel über das Betriebsklima aussagt. Dann gelte es, für Entlastung zu sorgen und den Teamgeist zu stärken.