Was jeder über den Organspende-Ausweis wissen sollte |
Ob als Karte im Portemonnaie oder Eintrag im Organspende-Register: Man sollte auf jeden Fall die Angehörigen informieren, wie man sich entschieden hat. / © Imago/epd
Zum ersten: Es gibt Alternativen zum Organspendeausweis So kann man im Organspende-Register seine Entscheidung digital hinterlegen. Das geht über die Website www.organspende-register.de, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte betreibt. Vorteil gegenüber dem Ausweis: Im Fall der Fälle können Krankenhäuser im Register hinterlegte Erklärungen suchen und abrufen.
Was es braucht, um die Entscheidung dort einzutragen:
Auch in einer Patientenverfügung kann man seinen Willen rund um die Organspende festhalten. Theoretisch reicht übrigens ein formloses Blatt Papier, sofern es mit Name und Unterschrift versehen ist. Ein Weg eignet sich allerdings nicht, um die Organspende-Entscheidung festzuhalten: das Testament. Es wird erst zu einem Zeitpunkt geöffnet, an dem es für eine Organspende schon zu spät ist, so das Portal organspende-info.de des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG).
Zweitens: Ab 16 Jahren kann man sich für Organspende entscheiden. Das regelt das Transplantationsgesetz. Ihre Bereitschaft zur Organ- oder Gewebespende können Jugendliche demnach ab dem 16. Geburtstag erklären. Widersprechen geht übrigens bereits ab dem 14. Geburtstag. Ist der Nachwuchs jünger, entscheiden die Erziehungsberechtigten über eine Organ- und Gewebespende.
Wer sich einmal festgelegt hat, muss für immer bei dieser Entscheidung bleiben? So ist es nicht. Fakt 3: Geht es um die Bereitschaft zur Organspende, kann man sich jederzeit umentscheiden. Wer seine Entscheidung in Register hinterlegt hat, kann den Eintrag dort jederzeit ändern. Wer einen Organspendeausweis besitzt, sollte ihn vernichten und einen neuen ausfüllen. Gültig ist immer die zuletzt abgegebene Erklärung.
Der Ausweis gehört dann ins Portemonnaie, nicht in die Schublade, so der vierte Hinweis. Ein ausgefüllter Organspendeausweis bringt wenig, wenn im Ernstfall niemand von seiner Existenz weiß. Man sollte die Karte stets bei sich tragen, etwa im Portemonnaie. Ebenfalls wichtig: Angehörige über die eigene Entscheidung zu informieren.
Tipp 5: Wer ins Ausland reist, sollte den Organspendeausweis mit sich führen – und zwar in einer Ausführung in der Landessprache. Vorlagen in 29 Fremdsprachen lassen sich hier herunterladen. Hintergrund: Im Urlaubsland können die Gesetze zur Organspende ganz anders aussehen als in Deutschland. Während man hierzulande nur als Organspender infrage kommt, wenn man zugestimmt hat, gibt es etwa in Frankreich, Spanien oder Italien die Widerspruchslösung. Heißt: Man ist automatisch Spender oder Spenderin, sofern man nicht aktiv widersprochen hat.
Bei einem Todesfall im Ausland gilt das Gesetz des jeweiligen Landes – ganz unabhängig davon, welche Nationalität die verstorbene Person hat. Wer also sichergehen will, dass der eigene Wille auch im Ausland berücksichtigt wird, sollte sich vorab über die Regelungen informieren und natürlich den Ausweis dabeihaben.