Was erwartet die Apothekerschaft von Frau Warken? |
| Melanie Höhn |
| 18.11.2025 11:30 Uhr |
Welche fünf wichtigsten Ratschläge würden Apothekerinnen und Apotheker Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) mitgeben? / © Imago Images/Bernd Elmenthaler
In einer aktuellen Befragung der Stiftung Gesundheit haben die Leistungserbringer in der ambulanten Versorgung ihre Erwartungen an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken formuliert: Apothekerinnen und Apotheker priorisieren die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung; die Ärzteschaft fordert vor allem eine Entbudgetierung beziehungsweise eine Budgeterhöhung und bei den Therapeuten stehen bessere Ausbildungsbedingungen an erster Stelle.
Alle drei Gruppen befürworten zudem ein dauerhaftes Beratungsgremium für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das sich aus Vertretern aller Bereiche der aktiven Patientenversorgung zusammensetzt.
Apothekerinnen und Apotheker wurden nach den fünf größten Herausforderungen in der Gesundheitspolitik gefragt. Für 68,2 Prozent der Befragten ist die größte Aufgabe die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung und Maßnahmen gegen Lieferengpässe. 45,5 Prozent führten den Bedarf an pharmazeutischem und pflegerischem Personal an, ebenfalls 45,5 Prozent erwähnten die Budgeterhöhung für den ambulanten Sektor/Entbudgetierung. 22,7 Prozent der befragten Apotheker nannten als weitere Herausforderung eine bessere Steuerung von Patientinnen und Patienten, zum Beispiel durch Medikationsmanagement in den Apotheken. Für 18,2 Prozent ist die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von pharmazeutischem Personal ein weiterer Punkt.
Im Rahmen der Befragung sollten Apothekerinnen und Apotheker zudem angeben, über welche fünf wichtigsten Ratschläge sie mit der Gesundheitsministerin bei einem Essen sprechen würden:
Die wichtigsten Ratschläge der anderen Heilberufler an Frau Warken waren unter anderem die »radikale« Vereinfachung bürokratischer Abläufe, die Schaffung von »deutlich« mehr Kassensitzen vor allem im ländlichen Raum, die Anpassung der Honorare an Inflation und Tarifsteigerung, die Schaffung von Anreizen zur Attraktivitätssteigerung der Ausbildung und die Stärkung der Prävention.
Weiterhin wurden familienfreundliche Arbeitszeiten genannt, die Schaffung niedrigschwelliger Angebote und Vermittlungsstellen, Berücksichtigung regionaler Unterschiede, eine realistische Vergütung für zeitaufwändige Leistungen und die Pflicht zur Digitalisierung nur, wenn sie tatsächlich entlaste.
Die Erhebung wurde vom 1. bis 9. September 2025 durchgeführt. Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die Befragung erhielten insgesamt 12.000 Apotheker, niedergelassene Psychologische Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Hebammen/Geburtshelfer aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 2.910 Heilberufler angeschrieben, die regelmäßig an der Befragung teilnehmen. 662 valide Fragebögen wurden eingereicht, was eine Rücklaufquote von 4,4 Prozent entspricht. Die Stiftung Gesundheit bewertet die Ergebnisse als repräsentativ.