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Pharma 2025

Was bremst den deutschen Pharma-Boom?

Die Pharmabranche hat sich zu einer Schlüsselindustrie der Bundesrepublik entwickelt. Doch den Standort Deutschland plagen noch immer Probleme. Das wurde am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion des Handelsblatts deutlich. 
Lukas Brockfeld
25.02.2025  17:42 Uhr

Aktuell investieren viele Pharmaunternehmen im großen Stil in Deutschland. Die Pharmaindustrie hat sich zu einer der Schlüsselbranchen der Bundesrepublik entwickelt. Doch wie nachhaltig ist dieser Trend und welche Probleme plagen den Standort? Darüber wird aktuell in Berlin auf der »Pharma 2025« Tagung des Handelsblatts diskutiert. 

Am Dienstagmorgen sprachen Matthias Wernicke (Managing Director bei Merck), Manfred Heinzer (Vice President und General Manager bei  Amgen) und Kai Joachimsen (Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie – BPI) bei einer Podiumsdiskussion über die Herausforderungen  der deutschen Pharmabranche. Die Veranstaltung wurde von dem Wissenschaftsjournalisten Gerd Wirtz moderiert.

Schlüsselbranche  Pharma 

Kai Joachimsen klagte zu Beginn der Veranstaltung über das fehlende Interesse, mit der die Politik lange auf die Branche geblickt habe. »Ich bin schon mehrere Jahrzehnte im Geschäft. Doch im Kanzleramt war ich das erste Mal im November vorletzten Jahres«, erzählte der BPI-Chef. Die Pharmaindustrie sei eine Leitindustrie und müsse sich auch als solche präsentieren. 

Matthias Wernicke erklärte, dass die Pharmaindustrie, anders als andere Branchen, keine Subventionen oder sonstige Wohltaten vom Staat verlange. »Wir brauchen nicht viel. Wir brauchen nur stabile Rahmenbedingungen, einen vernünftigen Markt und Wertschätzung. Wertschätzung ist sehr wichtig. Wenn man Minister hat, die sagen ›ihr seid Raubritter‹, dann wird das nichts mit der Ansiedlung«, so der Merck-Manager. 

Schwierige Forschungsbedingungen

Auch bei Forschung sahen die Gäste Nachholbedarf. »Es braucht in Europa rund 426 Tage, bis ein Arzneimittel zugelassen ist. Die USA schaffen das in 244 Tagen. Klinische Forschung geht in den USA 100 Tage schneller. Es braucht relativ wenig, um das zu beschleunigen«, erklärte Manfred Heinzer. 

Matthias Wernicke machte unter anderem die überbordende Bürokratie als eine der wesentlichen Bremsen in der Entwicklung und Zulassung neuer Arzneistoffe aus. Doch das sei nicht das einzige Problem. »Wenn ich mit einer großen Uniklinik verhandele, welche Patienten an einer Studie teilnehmen können, kann das acht Monate dauern. In dieser Zeit haben wir in Spanien schon zehn Patienten in einer Studie. Das kann nicht sein. Und da kann ich auch nicht unbedingt der Bundesregierung die Schuld geben«, so Wernicke. 

Kai Joachimsen wünschte sich auch mehr »Beinfreiheit« für die Wissenschaft. Viele Dinge würden schon geregelt, bevor sie wirklich existent sind. »Es ist total okay, dass wir Qualitätsstandards haben und dass alles überprüfbar sein muss. Aber unsere geistige Haltung kommt aus einer alten Zeit. Inzwischen sind wir wesentlich weiter, doch die Regulatorik hinkt dem hinterher«, klagte der BPI-Chef. Vor Kurzem habe er bei einem Besuch der San Francisco Bay Area erlebt, wie positiv Industrie und Forschung zusammenarbeiten können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. 

Die Ampel-Koalition erlies bereits im vergangenen Jahr das Medizinforschungsgesetz (MFG), das die Bedingungen der Wissenschaft verbessern soll. Das MFG trat jedoch erst am 30. Oktober 2024 in Kraft und dürfte seine volle Wirkung daher noch nicht entfaltet haben. 

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