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Pilotstudie zur pDL Bluthochdruck

Warum die Kontrolle so wichtig ist

Die ABDA hat eine Pilotstudie zur pDL »Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck« durchgeführt. Sie unterstreicht, dass Apotheken mit der Dienstleistung einen relevanten Beitrag zur Patientensicherheit leisten. Denn mehr als die Hälfte der Patienten hatten trotz medikamentöser Therapie einen zu hohen Blutdruck.
Nina Griese-Mammen
Meike Ruschkowski
Juliana Schneider
Martin Schulz
06.03.2024  09:00 Uhr

Mit der pharmazeutischen Dienstleistung (pDL) »Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck« kann bei Patienten mit Hypertonie der Erfolg der Blutdruckeinstellung einmal alle zwölf Monate oder früher bei Änderung der antihypertensiven Therapie überprüft werden. Ziel ist unter anderem eine frühzeitige Erkennung von Patienten, deren Blutdruck nicht kontrolliert ist.

Anhand des Informationsbogens Blutdruck werden während der fünfminütigen Ruhephase vor der Blutdruckmessung mögliche Risikofaktoren erfasst. Danach erfolgt eine Dreifachmessung mit je ein bis zwei Minuten Pause zwischen den Messungen. Der aus der zweiten und dritten Messung resultierende Mittelwert wird mithilfe des Informationsbogens interpretiert und der Patient hierzu beraten. Der Informationsbogen wurde von der ABDA und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie entwickelt. Er beinhaltet drei Kategorien für die Interpretation des Mittelwerts: rot, gelb und grün (Abbildung). Für die Einstufung werden sowohl der systolische als auch diastolische Mittelwert in Abhängigkeit vom Alter betrachtet (unter 65 Jahren/ab 65 Jahren).

Die ABDA hat in einer Pilotstudie 201 Bögen aus zwölf Apotheken ausgewertet. Mehr als die Hälfte der Patienten hatten bereits seit über fünf Jahren die Diagnose Bluthochdruck. Knapp 49 Prozent hatten eine oder mehrere Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz; 14 Prozent waren Raucher.

Bei 131 der Informationsbögen (65 Prozent) wurde eine rote Maßnahme angekreuzt. Hierbei handelte es sich mehrheitlich um Personen mit der Diagnose Bluthochdruck seit mehr als fünf Jahren; 19 Patienten waren Raucher. Einen Hinweis auf eine Arrhythmie wiesen acht Patienten auf. Sind Arrhythmien, zum Beispiel Vorhofflimmern bisher unbekannt, sollte unabhängig vom gemessenen Blutdruck in den nächsten vier Wochen ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt für einen zu hohen Blutdruck.

Einen Blutdruck über 180/110 mmHg wiesen zwölf Patienten auf. Blutdruckwerte höher als 180/110 mmHg können einen medizinischen Notfall darstellen und sollten nicht nach dem Ampelschema eingestuft werden. Diese Patienten sollten umgehend ärztlich untersucht werden.

Bei 47 Informationsbögen (23 Prozent) wurde eine gelbe Maßnahme angekreuzt; bei diesen Patienten war der Blutdruck sehr niedrig. Eine symptomatische Hypotonie birgt besonders bei älteren Personen Risiken wie eine erhöhte Sturzgefahr. Daher wird empfohlen, bei Blutdruckwerten unter 120 mmHg (systolisch) oder 70 mmHg (diastolisch) den behandelnden Arzt beim nächsten Besuch zu informieren.

Die Ergebnisse unterstreichen den relevanten Beitrag der Apotheke, die Einstellung des Blutdrucks laut Leitlinie zu überprüfen und die Patienten über die Bedeutung der Blutdruckeinstellung inklusive der notwendigen Maßnahmen zu beraten. Somit ist eine frühzeitige Anpassung der antihypertensiven Therapie durch den Arzt möglich und Endorganschäden können langfristig vermieden werden.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Auswertung im Rahmen des Pharmazeuten im Praktikum-(PhiP-)Aktionstages 2023. Hier lagen 48 Prozent der gemessenen Werte im roten Bereich. Auch dieses Jahr gibt es wieder eine PhiP-Aktion zur »Standardisierten Risikoerfassung hoher Blutdruck«.

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