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Ministerin besucht Offizin

Warum Apotheke »Lebenswirklichkeit« ist

Ihre Sommertour führte Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) heute in eine Apotheke nahe Limburg. Stolz packte kräftig mit an und versprach, wichtige Apothekenthemen beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorzubringen – auch, dass man bei zentralen Reforminhalten durchaus mehr Tempo machen könnte.  
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 29.07.2025  15:58 Uhr

Das hessische Gesundheitsministerium ist ein Lebenswirklichkeitsministerium, so betont es die Hausherrin, Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU), heute mehrmals. Und weil die Lebenswirklichkeit auch die Gesundheitsversorgung umfasst, ist Diana Stolz zu Besuch in einer Apotheke im hessischen 8000-Einwohner-Ort Elz. Es geht ihr darum, sich ein Bild zu machen vom Alltag in der Offizin, von den Sorgen der Apotheken, von der Bedeutung, die eine Apotheke insbesondere auf dem Land hat.

Dafür muss sich die Ministerin erst einmal die Haare zurückbinden und anschließend eine Atemschutzmaske aufsetzen. »Manchmal piekst es sonst beim Atmen«, erklärt Alexa Latsch. In der Rezeptur der »Neuen Apotheke« in der Rathausstraße steht die PTA neben der Ministerin, die unter ihrer Aufsicht eine entzündungshemmende Salbe anfertigt. »Ist das nicht zu viel?«, fragt Stolz, als sie den Wirkstoff auf einen kleinen Spatel häuft. »Nein, das passt.« Es müssen 50 Gramm Salbe in die Kruke. Stolz, im weißen Kittel und mit Zopf, füllt gewissenhaft ein.

Von den routinierten Abläufen in der modernen Apotheke ist die Ministerin sichtlich beeindruckt. Später wird sie – engagiert und gewissenhaft – weitere Apothekenaufgaben übernehmen, sie wird mit dem Botendienstwagen Medikamente und Hilfsmittel zu den Patienten nach Hause liefern, sie wird klingeln und an der Tür sagen: »Hier ist Frau Stolz von der Apotheke.« Und sie wird einer älteren Dame, der sie ihren Monatsbedarf an Inkontinenzartikeln bis ins Wohnzimmer bringt, versichern, dass die Apotheke in Elz nicht schließen wird. Und die Dame wird beruhigt sein, schließlich hat auch sie vom anhaltenden Apothekensterben gehört und macht sich Sorgen.

Im Inneren des Kommissionierautomaten

Apothekeninhaber Jan Köberer hat noch mehr für die Ministerin vorbereitet, um zu zeigen, womit es Apothekenteams im Alltag zu tun haben. Ins Innere eines Kommissionierers kommt eine Ministerin mutmaßlich nicht allzu häufig, heute aber schon. Sie steht mit Inhaber Köberer und dem Elzer Bürgermeister Matthias Schmidt zwischen den futuristisch anmutenden Metallregalen mit Tausenden Arzneimitteln, zuvor hat sie gemeinsam mit PKA Anja Schenk den Wareneingang »durchgespielt«, sich durch die Warenwirtschaft geklickt, eingebucht, Etiketten verteilt. »Die Medikamente in der roten Kiste müssen extra gekühlt werden«, sagt PKA Schenk. Also einbuchen und mit den Packungen zum Kühlschrank.

Wie es gelingen kann, dass sich Versender – Stichwort Kühlung – an dieselben Vorgaben halten müssen wie lokale Apotheken, darüber sprechen Köberer und Stolz anschließend. Im Handverkauf der Apotheke finden sich zudem Hessens Verbandschef Holger Seyfarth und Matthias Roßbach ein. Roßbach ist ehemaliger stellvertretender Schulleiter im benachbarten Hadamar und heute hier, um aus Kundensicht die Bedeutung der Apotheke zu unterstreichen. Er sagt, dass Apotheken für ihn leicht erreichbare Kompetenzzentren seien, so etwas wie »gut sortierte Feinkostläden«, in denen sich für jedes Bedürfnis etwas finde, vertrauenswürdige Beratung inklusive.

Dass es mit dieser Beratung langfristig nur weitergehen kann, wenn den Apotheken nicht die wirtschaftliche Grundlage wegbricht, weiß Stolz. Es gibt Schmerzpunkte, die die Apotheken regelmäßig adressieren, heute erläutert HAV-Chef Seyfarth der Ministerin, wie den Apotheken rascher geholfen werden kann. Eine Apothekenstärkung via Reformpaket, das derzeit im BMG ausgearbeitet wird, ist bekanntlich geplant; Union und SPD sind sich da einig und haben es konkret in den Koalitionsvertrag geschrieben. 

Reform ist gut – aber wie könnte die Stärkung schneller gelingen?

Es könnte mit der Stärkung aber schneller gehen, als es sich aktuell abzeichnet. Seyfarth hat die Möglichkeiten – Anpassung des Honorars über eine geänderte Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) sowie die unkomplizierte Skonto-Freigabe – aufgelistet und überreicht sie Stolz. Auf dem Papier finden sich darüber hinaus die berühmten »gleichlangen Spieße«, für die die Apotheker kämpfen, also besagte einheitliche Vorgaben für Versender und lokale Apotheken.

Unabdingbar, findet Seyfarth – allerdings könnte der Punkt, weil er EU-Recht berührt, die gesamte Reform unnötig in die Länge ziehen. Warum also nicht Honoraranpassung und Skonto-Freigabe separat regeln? Stolz verspricht, das Thema bei Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zu platzieren, die sie an diesem Freitag treffen will.

Dass gemeinsam für die Stärkung der Apotheken gekämpft werden muss, da sind sich heute alle einig. Er sehe Termine wie den heutigen Besuch der Ministerin als eine Möglichkeit, einander die Hand zu reichen und in den Austausch miteinander zu kommen, sagt Inhaber Köberer. »Wir sind immer gesprächsbereit.« Stolz erwidert, ihr liege es daran, aus der Praxis zu lernen. Sie habe den Termin im Rahmen ihrer Sommertour bewusst und mit Priorität gewählt, weil Apotheken ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung seien.   

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