Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Suizidprävention

Warnzeichen in der Apotheke erkennen

In Deutschland sterben etwa 9000 Menschen jedes Jahr durch Suizid. Durch ein rechtzeitiges Erkennen von Warnzeichen und eine geeignete Reaktion ließen sich viele Fälle verhindern. Hier kommt auch den Apotheken eine bedeutende Rolle zu.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 27.05.2022  18:00 Uhr
Warnzeichen in der Apotheke erkennen

»Alle 57 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben«, berichtete Professor Dr. Barbara Schneider von der LVR-Klinik in Köln beim pharmazeutischen Fortbildungskongress Pharmacon in Meran. Dabei seien Männer deutlich häufiger betroffen als Frauen; das Risiko steige mit dem Alter bei beiden Geschlechtern an. Schneider räumte in ihrem Vortrag mit einer Reihe von Mythen auf. So sei es falsch, dass Menschen, die über einen Suizid reden, diesen nicht durchführten. Eine Mehrheit der Suizidenten kündige den Suizid zuvor an. Es sei auch nicht zutreffend, dass suizidale Menschen grundsätzlich psychisch krank seien. Allerdings stellten psychische Krankheiten, vor allem Depression, Schizophrenie und Suchterkrankungen, einen entscheidenden Risikofaktor dar.

In vielen Fällen sei es möglich, Menschen mit Suizidabsichten zu retten, sagte Schneider. Da Medikamente bei Suizidplänen häufig eine Rolle spielen, kämen viele Gefährdete in Kontakt mit Apothekerinnen und Apothekern. So könne die Berufsgruppe zur Suizidprävention beitragen, wenn sie die Warnzeichen erkennen und entsprechend reagieren könne, so die Leiterin des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro).

Aufmerksam werden sollten Apothekenmitarbeiter, wenn sich das Verhalten von ihnen bekannten Patienten deutlich verändere und diese sich niedergeschlagen, unerreichbar und hoffnungslos zeigten, so Schneider. Charakteristisch für Suizidalität sei eine zunehmende gedankliche Einengung, das Aufgeben bisheriger Interessen und ein sozialer Rückzug. Weitere Hinweise könnten sein, dass persönliche Dinge geregelt werden, etwa über ein Testament, von einem Abschiedsbrief berichtet wird oder suizidtaugliche Medikamente verlangt werden.

Bei solchen Warnzeichen sollten Apothekenmitarbeiter nicht wegschauen, sondern die betroffene Person ansprechen, sagte Schneider. »Reden hilft!« Die Annahme, dass dieses Ansprechen erst Suizidalität erzeuge, sei falsch. Vielmehr sollte man behutsam einen Kontakt herstellen, das Gespräch suchen und wenn nötig Hilfe anbieten. Zu der richtigen Ansprache hat die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apotheker zusammen mit dem NaSPro 2020 den Gesprächsleitfaden »Suizidale Menschen in der Apotheke« erstellt.  Ein möglicher Einstieg ins Gespräch sei, dass man sich Sorgen um den Patienten mache und nach seinem momentanen Befinden frage. »Sprechen Sie den Lebensüberdruss an«, riet die Psychiaterin. Wichtig sei immer eine nicht wertende Kommunikation und die Akzeptanz der Gefühle und Suizidgedanken des Gegenüber. Banalisieren der Probleme helfe nicht. Oft helfe bereits das Reden und die im Gespräch entgegengebrachte Wertschätzung, dass sich die Situation verbessere.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa