Warnzeichen erkennen, schnell handeln |
Herzerkrankungen sind vor allem gefährlich, wenn sie unentdeckt oder unbehandelt bleiben – gerade bei jungen Menschen denkt man nicht sofort an eine Herzerkrankung. / Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
»Lebensbedrohliche kardiovaskuläre Ereignisse machen sich meistens Tage bis Wochen vor dem Notfall durch Warnzeichen oder Vorboten bemerkbar«, erklärt Professor Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe in Frankfurt am Main. »Die Kenntnis der Warnzeichen und der Risikofaktoren, die dazu führen, kann entscheidend zum Überleben der Patienten beitragen und gravierende Folgeschäden minimieren.«
Es ist Aufgabe von Heilberuflern wie Apothekern und Ärzten, die Bevölkerung darüber aufzuklären und zu sensibilisieren. Unter dem Motto »Warnzeichen erkennen und handeln« startet deshalb die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit dem Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) und der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zum Weltherztag am 29. September eine bundesweite Aufklärungsaktion. Infopakete können jetzt noch unter www.herzstiftung.de/weltherztag angefordert werden. Die Apotheken können sich beispielsweise mit Blutdruck-Messaktionen beteiligen.
»Wir tragen in den Apotheken dazu bei, Patientinnen und Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten zu identifizieren und ihnen eine zeitnahe ärztliche Untersuchung anzuraten«, betont ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. »Es gibt zudem Betroffene, die zwar bereits behandelt werden, aber gar nicht merken, dass ihr Blutdruck nicht gut eingestellt ist. Bei einer aktuellen Auswertung der entsprechenden pharmazeutischen Dienstleistung lagen bei mehr als der Hälfte der Patientinnen und Patienten die Blutdruckwerte oberhalb des therapeutischen Zielbereichs, informiert Overwiening.
Herzerkrankungen seien vor allem gefährlich, wenn sie unentdeckt oder unbehandelt bleiben. Daher komme der Früherkennung so große Bedeutung zu. Herzkrankheiten gehörten immer behandelt, so die Fachgesellschaften. »Symptome wie Brustschmerzen oder Risikofaktoren wie Bluthochdruck sind eindeutige Warnsignale«, heißt es in der Pressemitteilung. Doch auch Beschwerden wie eine schnelle Ermüdbarkeit sollten nicht vorschnell auf Alter oder Stress geschoben, sondern ernst genommen und zeitnah medizinisch geklärt werden.
Beschwerden wie Schmerzen in der Brust (in der Regel direkt hinter dem Brustbein) stehen ganz oben auf der Liste der häufigsten Anzeichen von Herzkrankheiten. Diese werden oft als Gefühl der Enge, des Drucks oder der Beklemmung beschrieben. Atemnot (Dyspnoe), die nicht nur bei Aktivität, sondern auch in Ruhe oder im Schlaf auftritt, kann ebenfalls auf Störungen des Herzens oder des Kreislaufsystems deuten. Ebenso kann eine ungewöhnliche, nicht erklärbare Übelkeit verbunden mit ausgeprägtem Schwächegefühl ein Zeichen für ein akutes Herzproblem sein. »Bei diesen Symptomen sollte man umgehend einen Arzt für eine Abklärung aufsuchen«, betont Voigtländer. Dies gelte auch für folgende Symptome, die auf Herzprobleme hinweisen können:
Das Bündnis informiert: Bei Warnzeichen für lebensbedrohliche Herz- und Gefäßkomplikationen zählt jede Minute bis zur medizinischen Notfallversorgung. Bei Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall sowie bei Herzstillstand ist sofort der Rettungsdienst mit der Notrufnummer 112 zu alarmieren. Bei einer Entgleisung der Herzschwäche und bei einer Bluthochdruckkrise ist umgehend ein Arzt aufzusuchen – beim Bluthochdrucknotfall ist sofort der Notarzt (112) zu rufen.
Ausführliche Informationen zu Warnzeichen und Maßnahmen sind auf folgenden Unterseiten der Herzstiftung zu finden: