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Pharmastandort Deutschland

Warnung vor Abhängigkeiten bei Lieferketten

Der Preisdruck in den nationalen Gesundheitssystemen und der internationale Standortwettbewerb stelle den Pharmastandort Deutschland in Frage. Das unterstreicht Han Steutel, Präsident des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (vfa). Er warnt vor dem wachsenden Einfluss Chinas und Indiens im innovativen Bereich.  Eine Studie im Auftrag des vfa hatte Schwachstellen und kommende Herausforderungen im Bereich der pharmazeutischen Lieferketten untersucht. 
Melanie Höhn
23.05.2022  15:42 Uhr

Die Studie »Resilienz pharmazeutischer Lieferketten« des IW Köln, IW Consult und dem Healthcare Supply Chain Institut (Heilbronn) im Auftrag des Verbands forschender Pharmaunternehmen kommt zu dem Schluss, dass Arzneimittelproduktionen global verteilt werden sollten, um einzelne Abhängigkeiten innerhalb der pharmazeutischen Lieferketten zu verringern.

Die Studie zeigt zudem, dass die hohe Abhängigkeit Europas von asiatischen Wirkstoffherstellern ein globales Phänomen ist. Auch der US-amerikanische Markt ist bei den Lieferung auf Asien angewiesen. So liegen 68 Prozent der Produktionsorte für Europa bestimmte Wirkstoffe in Asien. Bei den USA sind es 46 Prozent. Noch würden die Wirkstoffe für innovative Biopharmazeutika vorrangig in Europa und Nordamerika produziert – doch laut der Studie sei bereits eine Veränderung erkennbar: War vor 2013 keine Produktionsstätte für biopharmazeutische Wirkstoffe in China oder Indien gemeldet, wurden seitdem durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA zehn Arzneimittel mit Fertigung in diesen Ländern zugelassen. Verstärke sich der Trend, werden neue Abhängigkeiten entstehen.

»Im Bereich der innovativen Produktion, die sich in der Krise als Schlüsseltechnologie erwiesen hat, ist unsere Industrie quasi Motor der europäischen Integration«, sagt vfa-Präsident Han Steutel. Der Preisdruck in den nationalen Gesundheitssystemen und der internationale Standortwettbewerb stelle den Pharmastandort Deutschland in Frage. »China und Indien sind längst nicht mehr nur die ›verlängerte Werkbank‹ der europäischen und US-Industrie. Sie entwickeln sich zu ernstzunehmenden Konkurrenten im innovativen Bereich«, so Steutel weiter. 

Pharmastandort Deutschland attraktiv machen

Deshalb sei es notwendig, den Standort Deutschland durch schnelle Genehmigungsverfahren, besseren Zugang zu Wagniskapital und international wettbewerbsfähige Steuersätze für innovative Pharmaunternehmen attraktiv zu machen, die Dateninfrastruktur deutlich zu verbessern (Digitalisierung) und dazu auch die Produktionsstandorte chemischer Grundstoffe, den Pharmamaschinenbau, Expertise und Kapazitäten bei Fill und Finish sowie Verpackung mit in den Blick zu nehmen, so Steutel. 

»Die gute Botschaft: Unsere Lieferketten zeigen sich robust. Trotz der Störung während der Corona-Pandemie wurde die Versorgung mit Arzneimitteln jederzeit gewährleistet«, erklärt Han Steutel weiter. Dafür hätten die Hersteller in der Krise die bewährte Zusammenarbeit mit Zulieferern und Dienstleistern stetig geprüft, erweitert und teilweise grundlegend verändert. Das habe auch den Einsatz erheblicher Finanzmittel der Unternehmen erfordert.

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