Pharmazeutische Zeitung online
USA

Warnhinweise für Alkoholika gefordert

Alkohol kann nicht nur süchtig machen, sondern erhöht auch das Krebsrisiko. Ähnlich wie Tabakwaren sollten alkoholische Getränke daher einen Warnhinweis wegen ihres Krebsrisikos tragen. Das fordert der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes in den USA.
Christina Hohmann-Jeddi
08.01.2025  12:00 Uhr

Der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes in den Vereinigten Staaten, Dr. Vivek Murthy, hat in einem neuen Bericht eindringlich vor den Krebsrisiken durch Alkoholkonsum gewarnt. Demzufolge ist Alkohol die dritthäufigste vermeidbare Ursache für Krebserkrankungen in den USA – nach Tabakkonsum und Übergewicht, heißt es in einer Mitteilung vom 3. Januar. Jährlich sei Alkohol für etwa 100.000 Krebsfälle und 20.000 krebsbedingte Todesfälle dort verantwortlich.

Alkohol sei eine gut dokumentierte, aber weithin unterschätzte Ursache für Krebs, betont Murthy. Er fordert, dass alkoholische Getränke künftig Warnhinweise tragen, ähnlich wie Zigarettenpackungen. Diese sollten explizit auf das erhöhte Krebsrisiko hinweisen, das mit dem Konsum von Bier, Wein oder Spirituosen verbunden ist.

Sieben Krebsarten im Fokus

Wissenschaftliche Studien belegen den direkten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und mindestens sieben Krebsarten, darunter Brust-, Darm-, Leber- und Mundhöhlenkrebs. Besonders alarmierend: Bereits geringe Mengen – ein Glas oder wenige Getränke pro Tag – könnten das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Mund- oder Rachenkrebs signifikant erhöhen. Beim Brustkrebs sind etwa 16,4 Prozent der Fälle direkt auf Alkoholkonsum zurückzuführen.

Trotz dieser Zahlen seien sich weniger als die Hälfte der Amerikaner bewusst, dass Alkohol ein Risikofaktor für Krebs ist. Das wolle er ändern, so Murthy. Er fordert eine umfassende Überarbeitung der Gesundheitsrichtlinien, um das Bewusstsein für die Gefahren des Alkohols zu stärken. Neben neuen Warnhinweisen auf alkoholischen Getränken schlägt er eine Neubewertung der bisherigen Konsumempfehlungen vor, um das Krebsrisiko stärker zu berücksichtigen. Außerdem sollten Ärzte ihre Patienten gezielt auf die Risiken ansprechen und bei Bedarf auf Hilfsangebote zur Reduzierung des Alkoholkonsums verweisen. »Die meisten Menschen wissen, dass Alkohol Verkehrsunfälle und Lebererkrankungen verursachen kann. Aber die Verbindung zu Krebs ist weitgehend unbekannt«, so Murthy.

Auch in Deutschland haben Experten die Risiken des Alkoholkonsums zuletzt stärker in den Blick genommen: Im Juni 2024 hatten die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Bundesärztekammer (BÄK), Bundespsychotherapeutenkammer, die Gesellschaft für Psychiatrie und die DG-Sucht in einem gemeinsamen Papier gefordert, den Konsum von Alkohol stärker zu reglementieren: Sie forderten ein Webeverbot für alkoholische Getränke, deutliche Preiserhöhungen und eine Einschränkung der Verkaufsstellen. Alkohol sollte gesellschaftlich stärker als Zellgift wahrgenommen werden, das eine ganze Reihe von negativen Auswirkungen im Körper hat.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa