Warken zur Vorsitzenden der Frauen-Union gewählt |
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken wurde zur Vorsitzenden der Frauen-Union gewählt. / © Imago/Bernd Elmenthaler
Warken setzte sich beim Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in Reutlingen mit 62,1 Prozent der Stimmen klar gegen Ina Scharrenbach durch, die auf 37,4 Prozent kam. Scharrenbach ist Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen.
Warkens Einfluss wächst damit. Denn als Vorsitzende der Frauen-Union mit 95.000 Mitgliedern gehört sie automatisch dem Bundesvorstand der CDU an. In ihrer Rede forderte Warken mehr weibliche Perspektiven in der Politik.
Inwieweit Warken ihren Posten als Landesgeneralsekretärin in Baden-Württemberg behalten kann, ist unklar. Eigentlich gilt ein Generalsekretär oder eine Generalsekretärin als oberste Wahlkampfmanagerin. Dass Warken den Landtagswahlkampf 2026 in Baden-Württemberg organisiert und gleichzeitig Bundesgesundheitsministerin ist, ist nur schwer vorstellbar.
Ihre Vorgängerin Widmann-Mauz hatte zuvor den Mangel an weiblichen Führungspersonen in ihrer Partei beklagt. Zwar liege der Frauenanteil im Präsidium, Vorstand und Kabinett bei 44 Prozent, dennoch bleibe die Partei unter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Nur vier von 20 Mitgliedern im geschäftsführenden Fraktionsvorstand seien Frauen.
Und nur vier weibliche Arbeitsgruppenvorsitzende und Sprecherinnen von insgesamt 23 entspreche nicht ansatzweise dem Anspruch an gleichberechtigte Teilhabe. »Wenn der Koalitionsausschuss Herz und Hirn der Bundesregierung sein soll, dann fehlt ihm noch Entscheidendes: Frauen«, so Widmann-Mauz.
Und tatsächlich werden im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz zentrale Ressorts wie Finanzen, Inneres, Verteidigung und Auswärtiges allesamt von Männern geführt. Im Koalitionsausschuss sitzen zehn Männer und eine Frau. Merz‘ Führungskreis im Kanzleramt sind sogar ausschließlich Männer.