Warken tauscht sich über »Critical Medicines Act« aus |
Melanie Höhn |
13.10.2025 15:58 Uhr |
Der »World Health Summit« in Berlin steht unter dem Leitmotiv »Verantwortung für Gesundheit in einer fragmentierten Welt übernehmen«. / © Imago Images/imagebroker
Der »World Health Summit« bringt über 4.000 Führungskräfte und Wegbereiter aus Politik, Wissenschaft, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft noch bis zum 14. Oktober aus über 140 Ländern zusammen, um Lösungen für aktuelle und drängende Herausforderungen für die Gesundheit zu finden und voranzutreiben.
Der Summit steht unter dem Leitmotiv »Verantwortung für Gesundheit in einer fragmentierten Welt übernehmen« und tagt »zu einem kritischen Zeitpunkt für die globale Gesundheit inmitten einer sich verschärfenden Finanzierungskrise«, hieß es seitens der Organisation »M8 Alliance of Academic Health Centers, Universities and National Academies«, bei der die Charité Universitätsmedizin Berlin federführend ist.
»Deutschland bleibt verlässlicher Partner für die globale Gesundheit«, kommentierte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) den Gipfel. »Angesichts der gegenwärtigen geopolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind internationale Gespräche wichtiger denn je.« Beim World Health Summit geschehe genau das: Man gehe in den Dialog und arbeite gemeinsam daran, die internationale Zusammenarbeit in der Gesundheitspolitik zu stärken.
»Gesundheit ist kein Feld für Einzelkämpfer, denn nationale Gesundheitsthemen sind häufig mit der globalen Ebene verknüpft. Deren Stärkung liegt nicht zuletzt in unserem eigenen Interesse. Deutschland wird auch weiterhin ein verlässlicher Partner in der globalen Gesundheit sein«, so Warken weiter.
In bilateralen Gesprächen mit der Ministerin für Gesundheit der Republik Polen, Jolanta Sobierańska-Grenda, und dem Minister für Gesundheit der Republik Indonesien, Budi Gunadi Sadikin, tauschte sich die Bundesministerin unter anderem zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit aus. In einem Gespräch mit dem EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz, Olivér Várhelyi, bespreche sie laufende EU-Dossiers wie den »Critical Medicines Act«.
Des Weiteren werde im Rahmen des World Health Summits über die weitere Entwicklung des globalen Gesundheitssystems diskutiert. Zu einer Zeit, in der sich Staaten vermehrt aus internationalen Verträgen und Institutionen zurückziehen, sei die Stärkung der multilateralen Beziehungen wichtiger denn je, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). Auch Themen wie Frauengesundheit, die Auswirkungen des Klimawandels, nicht übertragbare Krankheiten sowie der weltweite Anstieg von Antibiotikaresistenzen seien Teil der Gespräche.
Gestern verkündete Reem Alabali-Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die deutsche Finanzzusage von einer Milliarde Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria und bekräftigte damit Deutschlands anhaltendes Engagement zur Stärkung globaler Gesundheitssysteme.
»Trotz schmerzhafter Haushaltskürzungen und des enormen Spardrucks innerhalb des Ministeriums ist es uns gelungen, eine Milliarde Euro für den globalen Gesundheitsschutz bereitzustellen. Dies ist ein wichtiges Signal: Deutschland wird sich auch weiterhin aktiv für den Schutz der Menschen weltweit vor Krankheiten einsetzen«, so die Bundesministerin. Der Kampf gegen schwere Infektionskrankheiten sei nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine Frage der Vernunft: »Krankheitserreger kennen keine Grenzen – sie verbreiten sich überall dort, wo es ihnen möglich ist, wo es an Prävention, Medikamenten und medizinischer Versorgung mangelt und darüber hinaus.« Jeder in den Globalen Fonds investierte Euro zahle sich aus, stärke die Gesundheitssysteme der Partnerländer und mache die Welt widerstandsfähiger. »Dadurch retten wir Millionen von Menschenleben. Deshalb müssen wir gemeinsam stark bleiben.«