Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) warb für »ein bisschen mehr Unaufgeregtheit«, wenn nun Reformvorschläge vorgelegt würden. / © Imago/Ipon
Man sei dabei, Beratungen im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat vorzubereiten, machte Warken bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrats der CDU in Berlin deutlich. »Ich glaube, wir werden da eine gute Lösung hinbekommen.« Die Ministerin betonte, es brauche nicht nur diese Sparmaßnahmen, sondern auch grundlegende Reformen und neue Ansätze.
Um den Druck für Beitragsanhebungen zum 1. Januar zu mindern, hatte Warken ein Sparpaket von zwei Milliarden Euro mit Ausgabenbremsen vor allem bei den Kliniken vorgesehen. Der Bundesrat stoppte das vom Bundestag beschlossene Gesetz aber vorerst und schickte es in den Vermittlungsausschuss.
Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte angekündigt, dass die Spitzen von Union und SPD beim Koalitionsausschuss am 10. Dezember darüber beraten wollen. Er stellte eine »vernünftige Lösung« in Aussicht, um Beitragsanhebungen Anfang 2026 zu vermeiden. Kassenvertreter warnen allerdings bereits vor Erhöhungen, da Kassen auch Reserven auf vorgeschriebene Mindestwerte füllen müssen.
Für eine grundlegende Reform zur Stabilisierung der Finanzen und der Beiträge hat Warken eine Kommission eingesetzt, die im Frühjahr erste Empfehlungen vorlegen soll. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) macht in einer Stellungnahme Vorschläge für Milliarden-Einsparungen. Das Hauptaugenmerk müsse auf eine Steuerung beziehungsweise Verringerung der Ausgabenentwicklung gerichtet werden, heißt es in dem Papier, über das zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Es gehe um Reformen, die ökonomische Fehlanreize beseitigen und ineffiziente Strukturen aufbrechen.
Warken sagte, tiefgreifende Reformen im nächsten Jahr seien unausweichlich. Es sei »klares politisches Ziel«, die Beiträge nachhaltig zu stabilisieren. »Die Belastungsgrenze für Versicherte und die Wirtschaft ist erreicht.« Sie warb bei dem Symposium des Wirtschaftsrats für »ein bisschen mehr Unaufgeregtheit«, wenn nun Vorschläge vorgelegt würden. Man sollte in einen Modus kommen, dass es nicht direkt eine Abwehrhaltung oder eine aufgeregte Debatte gebe.