Eine Krebsdiagnose wirft nach dem ersten Schock viele Fragen auf. / © Adobe Stock/Framestock
Verschweigen Sie ihre Krankheit nicht – das rät die Deutsche Krebshilfe Betroffenen nach ihrer Diagnose. Denn das offene Gespräch mit Angehörigen kann hilfreich sein beim gemeinsamen Überwinden von Ängsten. Doch man kann sich erst einmal etwas Zeit lassen und nachdenken: Wem sage ich es, und wann?
»Krebs ist heute kein Tabuthema mehr«, erklärt dazu der Krebsinformationsdienst. Das zeige auch die Zahl der Prominenten, die in den letzten Jahren sehr offen mit ihrer Erkrankung umgehen – zuletzt TV-Unterhalter Thomas Gottschalk. Bei ihm wurde ein epitheloides Angiosarkom entdeckt, ein von den Blutgefäßen ausgehender bösartiger Tumor. Beim Mitteilen an Familie, Freunde und Bekannte hilft eine kleine Checkliste des Informationsdienstes.
Fragen Sie sich:
Zunächst einmal bekommt der Arbeitgeber es mehr oder weniger automatisch mit, sobald eine Krankmeldung vorliegt. Betroffene sind aber nicht verpflichtet, ihre Diagnose zu teilen. Man muss also nicht sagen: »Ich habe Krebs.«
Der Krebsinformationsdienst rät: Informieren Sie ihre Vorgesetzte oder ihren Vorgesetzten aber sicherheitshalber darüber, dass Sie voraussichtlich länger als nur einige Tage ausfallen. Alles Weitere können Sie klären, wenn Sie wissen, wie Ihre Behandlung ablaufen wird. Wer selbstständig ist, muss allerdings von sich aus das Thema mit Auftraggebern und Geschäftspartnern ansprechen.
Wichtig zu wissen: Die Phase nach der Diagnose bedeutet viel Neuorientierung. Es kann dauern, so der Krebsinformationsdienst, bis man wieder ins Gleichgewicht kommt. Der Rat der Experten: Nehmen Sie Hilfe an, die man Ihnen anbietet. Aber sagen Sie auch, wenn es zu viel wird.
Das epitheloide Angiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der von den Endothelzellen ausgeht und theoretisch überall im Körper auftreten kann. Am häufigsten jedoch an der Haut (vor allem an Kopf, Hals und Gesicht) sowie in tiefen Weichteilen, der Leber, der Harnblase oder der Milz.
Angiosarkome an der Haut zählen zu den Weichteilsarkomen. Das typische Erkrankungsalter liegt bei etwas 70 Jahren. Mit nur circa ein bis zwei Prozent zählen sie zu den seltenen Weichteilsarkomen. Epitheloide Angiosarkome stellen eine besondere Form der seltenen Weichteilsarkome dar und betreffen überwiegend Männer.
Primäre Angiosarkome treten ohne erkennbare Ursache auf, sekundäre Formen werden durch eine Schädigung, wie beispielsweise einer Strahlentherapie, ausgelöst.
Lange Zeit sind Betroffene beschwerdefrei, Blutungen, Schwellungen oder Schmerzen treten erst spät auf. Daher bleiben sie lange Zeit unerkannt, was sich negativ auf die Überlebensprognose auswirkt. Epitheloide Angiosarkome wachsen oft um die Blutgefäße herum, so dass diese verengt oder gar verschlossen werden können. Eine Entfernung erfolgt – wenn möglich – operativ, gefolgt von Strahlen- oder Chemotherapie und sollte in einem spezialisierten Zentrum (Sarkom-Zentrum) erfolgen. Rezidive und Metastasen sind eher die Regel als die Ausnahme. Liegt bereits eine Metastasierung vor, liegt die Zwei-Jahres-Überlebensrate nach Angaben der Deutschen Sarkom-Stiftung nur noch bei 13 Prozent.