| Jennifer Evans |
| 01.12.2025 08:00 Uhr |
Ball flach halten: Walking Football bringt Bewegung ins Altern. / © Getty Images/Uwe Krejci
Für viele ältere Menschen bedeutet Bewegung oft, allein aktiv zu sein. Doch beim Spazierengehen oder beim Besuch im Fitnessstudio fehlt vielen der Wettbewerb oder Teamgeist. Walking Football kann eine Lösung sein. Es ist die langsamere und gelenkschonendere Alternative zum klassischen Fußball. Die Regeln: kein Laufen, wenig Körperkontakt, Ball unter Kopfhöhe.
Das Spiel fordert Geschicklichkeit und Ballkontrolle statt Geschwindigkeit und Ausdauer. Besonders ältere Erwachsene und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen finden dabei eine sichere Möglichkeit, aktiv zu bleiben. Spieler berichten von neuen Freundschaften.
Auch Studien belegen die positiven Effekte des Walking Football von besserem Gleichgewichtssinn bis hin zum starken Gemeinschaftsgefühl – insbesondere wenn die Trainingseinheiten 120 Minuten pro Woche überschreiten. Darüber hinaus eignet sich der Sport für Menschen mit Diabetes, Prostatakrebs oder Demenz.
Und das alles bei geringem Verletzungsrisiko, wie die Dokumentation des FA Walking Football Cup aus dem vergangenen Jahr belegt. In mehr als 850 Spielstunden traten bei den Silver Kickern lediglich 42 Verletzungen auf, von denen 81 Prozent geringfügig waren. In den meisten Fällen waren Tacklings schuld, 12 Prozent entstanden beim Laufen, was eigentlich gegen die Regeln verstößt.
Eine zweite Untersuchung mit gut 6300 Spielstunden kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Nur ein Drittel der Verletzungen führte zu Ausfällen, 7 bis 10 Prozent standen im Zusammenhang mit bestehenden Erkrankungen. Die Forschenden halten es insgesamt für eine sicheren, integrativen und gesundheitsfördernden Sport, der sich für ältere Erwachsene eignet.
Beim zweiten Walking Football World Nations Cup im Oktober 2025 im spanischen Alicante traten bereits mehr als 70 Teams aus mehr als 30 Ländern an. Das Sportformat wächst und beweist, dass Alter kein Hindernis für Wettkampf ist.