Wachsende Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem |
Oft müssen Patienten frustrierend lange auf einen Arzttermin warten. / © Copyright Ivan Pantic
Eine aktuelle repräsentative Civey-Umfrage unter mehr als 5000 Personen im Auftrag von Pharma Deutschland zeigt, dass die Menschen mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland sehr unzufrieden sind. Das berichtete Pharma Deutschland jetzt in einer Pressemitteilung.
Die unmittelbar vor Antritt der neuen Bundesregierung ermittelten Ergebnisse legen demnach nahe, dass sich der seit Mitte 2020 bestehende Trend einer immer kritischer beurteilten Gesundheitsversorgung fortsetzt: Während Mitte 2020 noch rund 40 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger der Ansicht waren, dass sich die generelle Gesundheitsversorgung verschlechtert hat, liegt dieser Wert seit 2023 stabil bei über 70 Prozent. In der Befragung wurden starke regionale Unterschiede in der Zufriedenheit der Bevölkerung festgestellt.
Am meisten sorgen sich die Befragten um die hausärztliche Versorgung (45,8 Prozent), die fachärztliche Versorgung (33,8 Prozent), die psychische Gesundheitsversorgung (32,7 Prozent) sowie die Krankenhausversorgung (31,6 Prozent). Weitgehende Zufriedenheit besteht bei der Apothekenversorgung: Hier sehen durchweg weniger als zehn Prozent der Befragten in den jeweiligen Bundesländern Herausforderungen – mit Ausnahme von Bremen (18,7 Prozent Unzufriedenheit).
Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, betont, »dass von Menschen in vielen Regionen in Deutschland die Versorgung mit Krankenhäusern und Praxen als Herausforderung erachtet wird, ist eine ernste Situation. Denn Hausärzte, Krankenhäuser und Facharztpraxen sind die zentralen Säulen der Gesundheitsversorgung in Deutschland.«
Jetzt müsse es darum gehen, die Gesundheitsinfrastruktur nicht nur als Kostenfaktor, sondern vor allem als Aufgabe der Daseinsvorsorge zu sehen. »Ein Lichtblick unserer Umfrage ist, dass das Angebot an Apotheken, trotz eines deutschlandweiten rasanten Apothekenschwundes, nicht als problematisch angesehen wird. Da die Apotheken ebenfalls eine wichtige Säule der Gesundheitsinfrastruktur sind, sollten sie stärker in die gesundheitspolitischen Überlegungen der neuen Bundesregierung eingebunden werden«, so Dorothee Brakmann.