| Annette Rößler |
| 09.12.2024 16:20 Uhr |
Bei postmenopausalen Frauen war ein Vorteil durch Tamoxifen in allen prognostisch günstigen Subgruppen und unabhängig von der Größe des Tumors vorhanden: niedriger Malignitätsgrad (low grade, adjustierte Hazard Ratio 0,55), keine befallenen Lymphknoten (adjustierte HR 0,44), Progesteronrezeptor-positiv (adjustierte HR 0,60), niedriger Ki67 (adjustierte HR 0,51) und niedriges genetisches Risiko (adjustierte HR 0,53). Frauen mit Hochrisiko-Tumoren waren dagegen durch Tamoxifen schlechter vor Fernmetastasen geschützt, und zwar unabhängig vom Menopause-Status. Für jüngere Frauen konnte der langfristige Nutzen der Therapie nicht anhand der heute gebräuchlichen Biomarker vorausgesagt werden.
Es gebe die Hypothese, dass sich Brustkrebs bei jüngeren Frauen biologisch von Brustkrebs bei älteren Frauen unterscheidet, informieren die Forschenden in der Einleitung ihrer Publikation. Hierfür liefert die Studie neue Hinweise. »Wir müssen weiter daran arbeiten, zu verstehen, welche Eigenschaften des Tumors das langfristige Risiko für Fernmetastasen und den Nutzen [von Tamoxifen] bei jüngeren Patientinnen beeinflussen«, so Lindström. Hierfür will die Arbeitsgruppe im nächsten Schritt Multiprotein-Analysen und künstliche Intelligenz (KI) zur Bildanalyse einsetzen.