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Menopause 

Vorsicht vor Double-Diabetes und Lebererkrankung

Die Menopause ist ein Wendepunkt im Stoffwechsel. Mit Abnahme des Estrogenspiegels steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert mehr Prävention in dieser Lebensphase.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 11.11.2025  09:00 Uhr

Die Veränderungen beginnen schon in der Perimenopause. »Wenn der Estrogenspiegel sinkt, kommt es zu einer Zunahme von viszeralem Fett, Insulinresistenz und ungünstigen Lipidwerten, unabhängig vom Alter«, informierte DDG-Präsidentin Professorin Dr. Julia Szendrödi kürzlich bei der online-Pressekonferenz zur Herbsttagung der Fachgesellschaft. »Je früher die Menopause eintritt, umso größer ist das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.« 

Neben allgemeinen Risiken wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und familiärer Belastung gebe es spezifische weibliche Risikofaktoren. So hätten Frauen mit früher Menopause (unter 45 Jahren) ein um etwa 30 Prozent höheres Risiko für Diabetes Typ 2. Ein Gestationsdiabetes in der Vorgeschichte begünstige Diabetes und kardiovaskuläre Ereignisse ebenfalls deutlich.

Der Wegfall des hormonellen Herzschutzes erhöht bekanntlich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Dennoch würden postmenopausale Frauen in Deutschland laut Registerdaten seltener leitliniengerecht behandelt als Männer und erreichten seltener die Zielwerte, insbesondere hinsichtlich Lipid- und Blutdrucktherapie, monierte die Endokrinologin vom Universitätsklinikum Heidelberg.

Frauen mit Typ-1-Diabetes erleben in der Perimenopause oft große Veränderungen. »Die Blutzuckerspiegel können stark schwanken und Blutzuckerspitzen auftreten und der Insulinbedarf kann häufig wechseln«, sagte Szendrödi. »Viele Frauen mit Typ-1-Diabetes entwickeln zusätzlich Merkmale eines Typ-2-Diabetes; das ist ein sogenannter Double-Diabetes mit Insulinresistenz, Gewichtszunahme und erhöhtem kardiovaskulären Risiko.« Nach der Menopause bleibe der Insulinbedarf meist erhöht, weil der Stoffwechsel weniger flexibel reagiert.

Lebererkrankungen nehmen deutlich zu

Explizit wies Szendrödi auf die dysmetabolische Lebererkrankung (metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease, MASLD) hin, deren Häufigkeit nach der Menopause zunehme, vor allem bei Frauen mit Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes. Während vor der Menopause nur etwa halb so viele Frauen wie Männer betroffen seien, steige die Prävalenz danach stark an und erreiche oder übertreffe die der Männer. »Postmenopausale Frauen erkranken nicht nur häufiger, sondern auch schwerer und haben eine schnellere Fibroseprogression, besonders bei früh einsetzender Menopause oder Diabetes«, mahnte die Ärztin.

Sie forderte mehr Aufmerksamkeit für die Leber und mehr Screening. Fachgesellschaften würden für postmenopausale Frauen mit Diabetes oder metabolischen Risikofaktoren ein regelmäßiges Screening auf Fettleber empfehlen: zunächst über einfache Blutwerte und den Fibrose-Score FIB-4, bei Auffälligkeiten mittels Ultraschall oder Elastografie. »Die frühe Erkennung der Lebererkrankung ist entscheidend, weil sie eng mit dem kardiovaskulären Risiko verknüpft ist.«

Die Ärztin warb für die Prävention in dieser Lebensphase. »Sehr hilfreich ist der Muskelaufbau, um den Stoffwechsel günstig zu beeinflussen. Krafttraining steigert die Insulinempfindlichkeit, stabilisiert den Blutzucker und schützt Herz und Gefäße.« Frauen müssten ihr individuelles Herz-Kreislauf-Risiko kennen, um gegensteuern und manifeste Erkrankungen verhindern zu können.

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