Voraussetzung für höheres Fixum geschaffen |
Alexander Müller |
15.10.2025 12:00 Uhr |
Beim Deutschen Apothekertag im September vertröstete Gesundheitsministerin Nina Warken ABDA-Präsident Thomas Preis in Sachen Fixum noch. Mit den Sparplänen der Ministerin ist aus seiner Sicht jetzt die Voraussetzung geschaffen. / © PZ/Alois Müller
»Es ist gut, dass die Ministerin die bestehenden Finanzlöcher in der Gesetzlichen Krankenversicherung jetzt gestopft bekommt. Das ist nach ihrer Aussage die Voraussetzung dafür, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte Honorarerhöhung für die Apotheken kommen kann«, sagte Preis im Gespräch mit der PZ.
In den beim Deutschen Apothekertag (DAT) vorgestellten Eckpunkten zu einer Apothekenreform ist dies ebenso vermerkt: »Der Koalitionsvertrag sieht eine Erhöhung des Apothekenpackungsfixums vor, das Apotheken für die Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln pro Packung erhalten. Aufgrund der derzeit wirtschaftlich massiv angespannten Lage der GKV muss dieses Vorhaben daher aktuell noch zurückstehen.«
Warken hatte im Nachgang aber wiederholt betont, dass die Honorarerhöhung damit nicht aufgehoben sei. Es gibt allerdings die Befürchtung, dass die Apothekerschaft länger vertröstet wird.
Preis will das nicht akzeptieren: »Bei anderen Akteuren im Gesundheitswesen werden regelmäßig Honorare und Vergütungen entsprechend der Kostensteigerungen angepasst. Deshalb ist es auch folgerichtig, dass die Politik jetzt schnellstens das Fixum entsprechend des Koalitionsvertrages erhöht.«
Warken will kurzfristig eine Lücke von zwei Milliarden Euro für 2026 stopfen. Den Großteil sollen die Kliniken stemmen (1,7 Milliarden Euro), doch auch die Krankenkassen sollen 100 Millionen Euro ihrer Verwaltungsausgaben kürzen. Die Regierung will damit Beitragserhöhungen für die Versicherten vermeiden.
Preis fordert im Namen der Apothekerschaft, dass die Politik mit den freigewordenen Mitteln die längst überfällige und auch zugesagt Honoraranpassung angeht: »Deswegen werden wir weiter darauf beharren, dass die Politik ihre Zusagen einhält und die Erhöhung umsetzt. Wir sind zuversichtlich, dass die Sparbemühungen der Ministerin eine ausreichende Grundlage dafür schaffen, dass die 9,50 Euro sehr zeitnah als Soforthilfe bei den Apotheken ankommen.«
Der Referentenentwurf zum Apothekenreformgesetz wird noch in diesem Monat erwartet. Nach aktueller Lage der Dinge ist nicht zu erwarten, dass hier schon eine Honorarerhöhung vorgesehen ist. Allenfalls die geplante Freigabe der Skonti könnte die Apotheken wirtschaftlich etwas entlasten. Wann diese greifen würde, steht aber auch noch nicht fest.