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PZ-Managementkongress

Von Spezialisten und Generalisten

Apotheken können und leisten viel – sind sie deshalb Alleskönner? Und müssen sie es sein? Diesen Fragen ging Heike Gnekow, Hamburger Apothekerin und Vorsitzende des Bundesverbands der Versorgungsapotheker (BVVA), beim PZ-Managementkongress nach. 
Cornelia Dölger
03.04.2025  12:30 Uhr

Was hat eine hilfsbereite Schwester, die neben den eigenen beiden noch zwei weitere müde Kinder plus Familienhund nach Hause chauffiert und dabei auch noch den Roller schultert, mit einer öffentlichen Apotheke gemeinsam? Beide sind Alleskönner. So lautete die Eingangsthese von Heike Gnekow, Hamburger Apothekerin sowie BVVA-Vorsitzende, beim PZ-Managementkongress. Bei dieser These sollte es bis zum Ende ihres Vortrags »Vom Alleskönner zum Spezialisten« nicht bleiben. Denn eigentlich sollten Apotheken keine Alleskönner, sondern etwas anderes sein, wie Gnekow ausführte.

Ausgehend von der zentralen Aufgabe der Apotheken, der Arzneimittelabgabe samt Entwicklung und Prüfung von Arzneimitteln, Information und Beratung, Medikationsmanagement und ständiger Dienstbereitschaft, fächerte Gnekow die vielen Aufgaben auf, die on top kommen. Inhaber müssten sich um ihre Teams und um Berufsnachwuchs kümmern, den Einkauf managen, Marketingexperten in eigener Sache sein, dazu IT-Profis, Buchhalter und Datenschutzexperten.

Dieser Strauß an zu bewältigenden Aufgaben sei angesichts von immer komplexeren Therapien und Arzneiformen, neuen Versorgungsformen und vor allem eines veränderten öffentlichen Anspruchsdenkens an die Apotheke logisch – »Sind wir also Alleskönner oder überschätzen wir uns?«, fragte Gnekow, hinter sich ein KI-generiertes Motiv einer »Super-Apothekerin«.

Es gelte, bei der Frage nach Spezialisierung den Blick auch für andere Branchen – oder auch Familienmitglieder – zu öffnen. Daraus lasse sich etwas lernen, zum Beispiel, dass es eben auch Spezialisierung sei, wenn etwa in erster Linie der Opa den Enkeln Schach beibringe oder die Oma mit ihnen Kuchen backe. »Expertenwissen steigert die Qualität«, zeigte Gnekow sich überzeugt – auch in Apotheken.

Für wen bietet die Spezialisierung einen Mehrwert?

Apotheken können dabei aus dem Vollen schöpfen, denn Spezialisierungsthemen gibt es reichlich. Gnekow zählte etwa Krankenhausversorgung, Verblisterung und Onkologie, aber auch Nahrungsergänzung, Homöopathie oder Männergesundheit auf. Sie riet, bei einer Spezialisierung festzulegen, für wen diese einen Mehrwert biete, wie die Apotheke sich konkret von anderen abheben könne oder welche Tätigkeiten innovativ und wirtschaftlich sinnvoll seien.

Eine Reihe von Verbänden kümmere sich um die Interessen der spezialisierten Apotheken. Gnekow, die seit gut zwei Jahren Vorsitzende des Verbands der Versorgungsapotheker ist, hat sich in ihrer Adler-Apotheke in Hamburg neben der Heimversorgung auf Kompressionsstrumpfanmessung, Impfen und junge Familien spezialisiert. Zudem bietet die Offizin sehr lange Öffnungszeiten und eine Reihe von pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) an.

Kooperationen und Aufgabenteilung vorantreiben

Alleskönner also? Eher »Alles-möglich-Macher«, wandelte Gnekow ihre These am Ende des Vortrags ab. »Ich wünsche mir, dass wir anerkennen, dass es Generalisten und Spezialisten gibt.« Es gelte, Kooperationen und Aufgabenteilung zu forcieren. »Nicht alles selber machen, sondern alles möglich machen«, betonte Gnekow.

Womit sie zum Bild der »Super-Apothekerin« zurückkam. »Gemeinsam sind wir Alles-möglich-Macher: Als Berufsstand erfüllen wir alle Anforderungen – mit einem Netzwerk aus Generalisten und Spezialisten«, lautete ihre Schlussthese – die vom Publikum mit Beifall, aber auch Skepsis aufgenommen wurde. Bestandteile der Grundversorgung wie die Rezeptur könnten in der Breite durch Spezialisierungen gefährdet werden, so die Befürchtung. Wenn elementare Säulen wegfielen, wackele nicht zuletzt das Grundhonorar der Apotheken. Apotheken müssten Kernaufgaben in der Fläche weiterhin wahrnehmen.

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