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Jura & Moral

Von Hand bis Fuß – das sind unsere Körperteile wert

Ist ein Daumen wichtiger als ein kleiner Finger? Antike und moderne Gesetze geben klare Antworten darauf. Laut einer neuen Studie ähnelt sich auch die intuitive Bewertung verschiedener Körperteile über Jahrtausende und Kulturen hinweg.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 27.01.2025  07:00 Uhr

Körperteile unterscheiden sich unter anderem darin, wie sie zur Funktionalität eines Menschen beitragen. Ist zum Beispiel der Daumen mehr wert als der kleine Finger? Oder hat eine Nase mehr Bedeutung als die Füße? Schon in der Antike existierten Gesetze, die verschiedenen Körperteilen einen Wert zumaßen, um eine entsprechende Entschädigung für einen körperlichen Schaden festzulegen. So ist beispielsweise im Kodex Hammurabi, einer babylonischen Sammlung von Rechtssprüchen (rund 1800 vor Christus), bereits der aus dem Alten Testament bekannte Ausspruch »Auge um Auge« zu finden. Letztlich geht es dabei um Fairness bei Körperverletzungen.

Ein Wissenschaftsteam um Yunsuh Nike Wee vom Psychologie Department der Oklahoma State University hat sich Rechtskodizes aus verschiedenen Kulturen und historischen Epochen einmal vorgenommen, um nach möglichen Gemeinsamkeiten zu schauen. Dazu gehörte das Gesetz von Æthelberht aus dem englischen Kent von 600 vor Christus, das Guta-Gesetz aus dem schwedischen Gotland aus dem Jahr 1220 vor Christus sowie moderne Entschädigungsgesetze für Arbeitnehmer aus den Vereinigten Staaten, Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Darüber hinaus ließen die Forschenden 614 Menschen aus den Vereinigten Staaten und Indien Fragen zu mehr als 30 verschiedenen Körperteilen beantworten. Dabei hatte keiner der Studienteilnehmenden medizinische oder juristische Fachkenntnisse.

Gibt es eine universelle Moral?

Es stellte sich heraus, dass die Beurteilung der antiken und modernen Gesetze sowie der befragten Personen sich weitgehend deckten. Der Zeigefinger hatte mehr Wert als der Ringfinger und die Augen waren bedeutsamer als die Ohren. Einigkeit herrschte ebenfalls darüber, dass der Verlust eines Daumens weniger Gewicht hatte als der einer Hand. Und eine fehlende Hand wiederum weniger gravierend erschien als ein fehlender Arm. Schwerwiegender bewertet waren zudem Wunden, die permanente Probleme verursachten, im Vergleich zu Wunden, die irgendwann abheilten.

Die Ergebnisse, die das Fachmagazin »Science« gerade veröffentlicht hat, deuten darauf hin, dass über Zeit, Raum und juristisches Fachwissen hinweg Gesetze über Körperverletzungen nicht nur lokale und kulturelle Hintergründe oder soziale Normen widerspiegeln, sondern auch auf gemeinsamer Intuition beruhen.

Der Annahme, dass gesellschaftliche Institutionen die menschliche Psyche zu wenig berücksichtigten, könne nun eine alternative Sichtweise entgegengesetzt werden, schreiben die Autoren. Es scheint den Studienergebnissen zufolge eine komplexe menschliche Natur vorhanden zu sein, die reich an intuitivem Wissen ist. Und dieses Wissen bildet schließlich die Grundlage für Institutionen. Mit anderen Worten sind Gesetze mehr als nur abstrakte Konstrukte, die von Kultur zu Kultur und von Epoche zu Epoche variieren und sich lokalen Gepflogenheiten und sozialen Praktiken anpassen. Vielmehr sind ihre Inhalte – zumindest in Bezug auf Körperverletzungen – in der menschlichen Natur verwurzelt. Und mehr noch: Es scheint eine Art universelle Moral zu existieren.

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