Von einfach bis anspruchsvoll |
Viele Menschen tun sich schwer damit, Probleme im Intimbereich anzusprechen. Bei bestimmten Risiskokonstellationen kann eine gute Pflege helfen, Beschwerden vorzubeugen. / © Shutterstock/Darkwisper S
Mädels in der Pubertät, sportliche Frauen, werdende Mütter, Frauen in den Wechseljahren, Seniorinnen und Angehörige, die gepflegt werden – wenn sich Beschwerden im Intimbereich einstellen, geht es im Beratungsgespräch auch um das Thema Intimpflege. Denn ein sauberes, frisches Gefühl trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Auch die Befürchtung, möglicherweise unangenehme Gerüche zu verbreiten, spielt dabei eine Rolle. Allgemeine Empfehlungen einerseits, aber auch Tipps in besonderen Lebensabschnitten können dann weiterhelfen.
Mehrmals täglich Pflegeprodukte mit intensivem Duft anzuwenden, um mögliche Körpergerüche zu überdecken, ist dabei weder notwendig noch sinnvoll. Denn den Intimbereich zu häufig und/oder mit ungeeigneten Pflegeprodukten zu reinigen, kann die empfindliche Haut stark belasten, die natürliche Hautflora beeinträchtigen und unter Umständen Beschwerden wie Jucken oder Brennen begünstigen. Daher gilt: Weniger ist mehr.
Die tägliche Reinigung des äußeren Intimbereichs mit lauwarmem Wasser reicht in der Regel aus. Ausnahmen: Nach dem Sport, nach dem Sex oder während der Menstruation kann es sinnvoll sein, den Intimbereich ein weiteres Mal zu waschen, um Schweiß oder Sekrete zu entfernen. Bereits dies beugt auch der Entstehung von Gerüchen vor. Wird ein Reinigungs- und Pflegeprodukt gewünscht, sollte zu solchen geraten werden, die für die empfindliche Haut des Intimbereichs ausdrücklich geeignet sind. Dazu gehören etwa Vagisan® Intimwaschlotion, Kadefemin® Intimwaschlotion oder Deumavan® Waschlotion neutral. Keinesfalls geeignet sind stark parfümierte Duschgels oder Seifen, deren pH-Wert nicht an den der Haut angepasst ist.
Missempfindungen im Intimbereich bis hin zu Juckreiz oder Brennen können auf eine Erkrankung hindeuten. Dann ist ein Arztbesuch ratsam. Sie können aber auch Folge einer trockenen Haut sein, die sich auch im Intimbereich zeigen kann. Eine häufige Ursache stellen die Wechseljahre dar, da die abnehmende Estrogenproduktion die Haut auch im Intimbereich dünner und empfindlicher werden lässt. Aber auch sportliche Frauen können betroffen sein, wenn sie regelmäßig Radtouren unternehmen, reiten oder (Marathon) laufen, da dabei immer auch die Haut im Intimbereich beansprucht wird. Zwei weitere mögliche Ursachen sind Reibung durch eng sitzende Kleidung oder der Kontakt mit Urin, etwa bei Blasenschwäche. Dann kann eine zusätzliche Pflege sinnvoll sein.
Um Hauttrockenheit im Intimbereich entgegenzuwirken, können Zubereitungen verwendet werden, die der Haut Feuchtigkeit und damit Elastizität und Widerstandskraft zurückgeben. Dazu gehören beispielsweise Vagisan® Feuchtcreme, die sowohl bei Scheidentrockenheit als auch bei Trockenheit im äußeren Intimbereich angewendet werden kann, oder Gepan® Mannose-Gel. Schutz vor Sekreten und Reibung bieten Hautschutzsalben für den Intimbereich, zum Beispiel Vagisan Hautschutz-Salbe oder Linola® Schutz-Balsam. Nach dem Auftragen schützt ein wasserabweisender Film die Haut vor äußeren Einflüssen. Sie können auch während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Zu beachten ist jeweils, dass – je nach Material – die Reißfestigkeit von Kondomen oder Pessaren beeinträchtigt werden kann. Über Details informieren die Packungsbeilagen.
Für Patientinnen und Patienten, die unter einer Harn- und/oder Stuhlinkontinenz leiden, kann die Pflege des Intimbereichs eine besondere Herausforderung darstellen. Hier beginnt die Intimpflege bereits mit der Auswahl eines geeigneten Inkontinenzprodukts, um den Kontakt der Ausscheidungen mit der Haut möglichst gering zu halten, da diese die Haut stark reizen oder eine inkontinenzbedingte Dermatitis begünstigen können. Gleichzeitig kann es aber auch erforderlich sein, den Intimbereich häufiger zu reinigen. Doch auch zu heißes Wasser, scheuernde Waschlappen und Seifen können die Haut strapazieren. Daher empfehlen sich lauwarmes Wasser, weiche Einmalwaschlappen und geeignete milde Reinigungsprodukte, zum Beispiel von Tena®, Attends® oder Molicare®.
Die Pflege erleichtern können auch spezielle Einmalwaschlappen, die bereits vorbefeuchtet sind. Sie können auch Patientinnen und Patienten bei der eigenständigen Intimhygiene unterstützen, denen der Gang unter die Dusche schwerfällt, weil Muskelkraft und/oder Gleichgewichtssinn beeinträchtigt sind. Nach der Reinigung sollte die Haut möglichst ohne mechanische Belastung vorsichtig trocken getupft werden. Eine anschließend aufgebrachte Hautschutzcreme, eventuell mit Zinkoxid, pflegt und schützt die Haut.