Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Schwere Tabakabhängigkeit

Von diesen zwei Wirkstoffen profitieren starke Raucher

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) prüft derzeit den Nutzen von medikamentösen Therapien zur Entwöhnung bei schwerer Tabakabhängigkeit. Demnach profitieren aufhörwillige Raucher nur von Vareniclin und Nikotin.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 13.09.2023  18:00 Uhr

Gegenstand der Nutzenbewertung, die das IQWiG im Auftrag des  Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) durchführt, sind Bupropion, Cytisin, Nikotin und Vareniclin sowie Kombinationen dieser Wirkstoffe. Hintergrund des Auftrags ist das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Dort wurde eine Ausnahmeregelung aufgenommen, wonach Versicherten mit schwerer Tabakabhängigkeit innerhalb von evidenzbasierten Programmen einmalig Arzneimittel zur Tabakentwöhnung zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden können.

Bupropion gehört zur Gruppe der Antidepressiva und hemmt selektiv die Wiederaufnahme insbesondere von Noradrenalin und Dopamin. Der genaue Mechanismus, wie Bupropion zur Entwöhnung beiträgt, ist unbekannt. Vermutet wird, dass durch die Hemmung der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin auch dem Auftreten von Entzugssymptomen und dem Drang zum Rauchen entgegengewirkt wird.

Cytisin und Vareniclin sind partielle Agonisten am nikotinischen α4β2-Acetylcholinrezeptor (nAChR), an den auch Nikotin aus dem Tabakrauch bindet. Sie konkurrieren mit Nikotin um die gleiche Bindungsstelle am nAChR und vermindern so Entzugssymptome und den Drang zum Rauchen, während durch die geringere Bindung von Nikotin gleichzeitig der Belohnungseffekt der gerauchten Zigarette reduziert wird.

Die vorübergehende Gabe von Nikotin mildert Entzugssymptome. Zur Verfügung stehen Nikotin-Pflaster, -Kaugummis, -Lutschtabletten, -Spray, -Inhaler und -Nasenspray. Mit Ausnahme des Nikotin-Nasensprays sind alle Produkte rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Beleg für einen höheren Nutzen von Vareniclin und Nikotin

Die Auswertung der Studiendaten zu patientenrelevanten Endpunkten habe bislang einen Beleg für einen höheren Nutzen von Vareniclin beziehungsweise Nikotin gegenüber der Vergleichsintervention ergeben, teilt das IQWiG mit. Die  Vergleichsintervention bestand in keiner medikamentösen Therapie zur Tabakentwöhnung.

Zwar stünden für beide Wirkstoffe einem Vorteil im maßgeblichen Endpunkt »dauerhafte Rauchfreiheit« Nachteile bei unerwünschten Ereignissen gegenüber. Diese stellten jedoch die deutlichen Vorteile in der Gesamtabwägung nicht infrage, so das IQWiG. Subgruppenanalysen belegten, dass der Effekt für die dauerhafte Rauchfreiheit nicht von der Schwere der Tabakabhängigkeit abhängig sei.

Für Bupropion, Cytisin und für Wirkstoffkombinationen fehlten dem IQWiG zufolge entsprechende Daten.

Bei der jetzt veröffentlichten Einschätzung des IQWiG handelt es sich um einen Vorbericht. Interessierte können bis zum 11. Oktober 2023 Stellung nehmen. Es ist also möglich, dass der Abschlussbericht, anhand dessen der G-BA schließlich über die Erstattungsfähigkeit einzelner Wirkstoffe entscheiden wird, noch anders ausfällt als der Vorbericht.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa