Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Typ-1-Diabetes

Vollautomatische Pumpe verbessert Blutzucker

Noch in diesem Jahr soll in Europa das erste hybride Closed-Loop-System für Diabetiker auf den Markt kommen. Anders als bei herkömmlichen Insulinpumpen werden dabei die Blutzuckermessungen und entsprechenden Insulingaben weitestgehend automatisch gesteuert.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 14.11.2018  15:24 Uhr

Die Digitalisierung erleichtert zunehmend das Leben von Patienten mit Diabetes, insbesondere vom Typ 1. »Inzwischen nutzen viele Patienten in ihrem Alltag digitale Unterstützung in Form spezieller Diabetes-Apps sowie technischer Innovationen wie Insulinpumpen und Systeme zur kontinuierlichen Glucosemessung«, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Diabetes, bei deren Herbsttagung die Digitalisierung der Diabetestherapie im Mittelpunkt stand.

Viele Typ-1-Diabetiker benutzen bereits Insulinpumpen, da sich ihr Blutzuckerspiegel so oft besser unter Kontrolle bringen lässt. Dabei tragen sie auch einen Sensor zur Blutzuckermessung im Unterhautfettgewebe. »Der Blutzucker wird regelmäßig automatisch gemessen und die Patienten können daraufhin die richtige Insulindosis über die Insulinpumpe abgeben«, erklärt DDG-Vorstandsmitglied Dr.  Matthias Kaltheuner.

Durch ein sogenanntes Closed-Loop-System, auch Automatisiertes Insulinabgabe-System (AID) genannt, soll die Insulintherapie für die Patienten demnächst noch einfacher und besser werden. Das System vernetzt die Insulinpumpe mit dem Sensor zur kontinuierlichen Glucosemessung, einem Blutzuckermessgerät zur Kalibrierung des Sensors sowie einem Computerprogramm, das die automatische Steuerung der Insulinpumpe übernimmt. »Das Zusammenwirken aller Technologien ermöglicht eine automatisierte Insulinabgabe«, so Tagungspräsident Professor Dr. Jens Aberle. »Den Patienten bleibt damit die Berechnung der benötigten Insulindosis erspart. Außerdem wird die Stoffwechsellage der Patienten verbessert und die Gefahr von Über- und Unterzuckerungen vermindert.«

Das konnte in einer kürzlich veröffentlichten Vergleichsstudie gezeigt werden. An der Studie nahmen 86 Patienten mit Typ-1-Diabetes im Alter von sechs bis 65 Jahren teil, die trotz der Verwendung einer Insulinpumpe suboptimale Blutzuckerwerte aufwiesen. Die eine Hälfte der Probanden wurde mit Insulinpumpe und mit einem Gerät zur kontinuierlichen Blutzuckermessung ausgestattet und musste die nötigen Insulindosen selbst bestimmen und injizieren. Die andere Hälfte erhielt das Closed-Loop-System FlorenceM. 

Das 670G-System von Medtronic besteht aus einem kontinuierlichen Glucose-Monitoring-Transmitter mit einem Sensor, einer Pumpe und einem Smartphone, auf dem ein Kontrollalgorithmus läuft. Alle zehn Minuten bekommt der Algorithmus die Daten des Sensors und der Insulinpumpe und kalkuliert daraufhin die benötigte Insulinmenge.

Bei den Patienten mit Closed-Loop-System blieben die Blutzuckerwerte während des zwölfwöchigen Studienzeitraums deutlich häufiger im Zielbereich als in der Vergleichsgruppe (65 versus 54 Prozent), vor allem nachts, berichtete die Forschungsgruppe um Dr. Martin Tauschmann von der Universität Cambridge  in »The Lancet«. Auch die erreichte Reduzierung des Langzeitblutzuckerwerts HbA1c war signifikant größer. Dabei waren die benötigten täglichen Insulinmengen vergleichbar.

»Die technologischen Fortschritte in der Diabetestherapie stellen für die Betroffenen einen großen Mehrwert dar. Sie nehmen den Patienten lebensnotwendige Aufgaben ab und fördern somit die Lebensqualität«, betont DDG-Präsident Professor Dr. Dirk Müller-Wieland. Laut DDG soll das System ab diesem Herbst in ausgewählten EU-Ländern verfügbar sein. In Deutschland könne es noch etwas länger dauern, da der G-BA zunächst über die Kostenübernahme entscheiden muss, teilte die DDG der Pharmazeutischen Zeitung auf Nachfrage mit. Es gebe aber die berechtigte Hoffnung, dass dies im nächsten Jahr passiert. Zudem seien weitere automatisierte Insulinabgabe-Systeme in der Pipeline.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa