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Lungenkrebs

Viren womöglich beteiligt

Eine neue Studie liefert einen starken Hinweis darauf, dass bei der Differenzierung und Progression von nicht kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) Viren eine Rolle spielen können. NSCLC-Zellen enthalten demnach häufig virale DNA, die auch abgelesen wird. Das kann den Stoffwechsel der Zellen verändern – und Krebs vorantreiben.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 19.09.2018  16:58 Uhr

Forscher um Dr. Lary A. Robinson vom Moffitt Cancer Center in Tampa, Florida, hatten bereits vor zwei Jahren entdeckt, dass Krebszellen bei NSCLC häufig virale DNA enthalten, Zellen aus gesundem Lungengewebe dagegen nicht. Die virale DNA stammte dabei von verschiedenen Erregern, unter anderem humanen Papillomaviren (HPV), die bekanntermaßen Krebs verursachen können, aber auch vom bovinen Leukämievirus (BLV), das allgemein als nicht humanpathogen angesehen wird.

Für das Vorkommen von Virusgenen in NSCLC-Zellen könnte es theoretisch zwei Erklärungen geben: Entweder sind die Viren an der Erkrankung beteiligt oder die Erkrankung macht die Zellen erst anfälliger für Virusinfektionen, die dann aber ursächlich für die Krebserkrankung keine Rolle spielen. Um diese Frage zu klären, untersuchte nun dieselbe Arbeitsgruppe anhand von Genexpressionsanalysen, ob beziehungsweise wie stark die virale DNA abgelesen wird. Erstautor der im Fachjournal »BMC Cancer« erschienenen Publikation ist Dr. Youngchul Kim.

Die Forscher fanden bei virusinfizierten NSCLC-Zellen eine starke Überexpression von verschiedenen Genen, die mit der Krebsentstehung im Zusammenhang stehen. Die Genexpressionsmuster unterschieden sich dabei zwischen virusinfizierten NSCLC-Zellen aus Tumoren, die bereits metastasiert hatten, virusinfizierten NSCLC-Zellen aus noch nicht metastasierten Tumoren und virusfreien NSCLC-Zellen. Auch ob es sich histologisch um ein Plattenepithelkarzinom oder ein Adenokarzinom handelte, machte einen Unterschied bei der Genexpression.

Eine kausale Rolle von Viren bei Lungenkrebs ist damit zwar wahrscheinlich, aber noch nicht bewiesen. Die Forscher wollen nun den Einfluss der verschiedenen Viren und Genexpressionsmuster weiter untersuchen. Allgemein geht man davon aus, dass etwa 20 Prozent aller Krebserkrankungen durch Viren oder andere Erreger verursacht werden. Ein solcher Zusammenhang besteht etwa zwischen HPV-Infektionen und Zervix- oder Analkarzinomen sowie zwischen Hepatitits-B-Infektion und Leberkrebs.

DOI: 10.1186/s12885-018-4748-0 (aktuelle Studie in »BMC Cancer«)

DOI: 10.1038/bjc.2016.213 (Studie aus dem Jahr 2016 im »British Journal of Cancer«)

Foto: Fotolia/Kateryna_Kon

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