Virchowbund fordert sofortige Entbudgetierung |
Lukas Brockfeld |
04.09.2024 12:26 Uhr |
Dirk Heinrich ist Bundesvorsitzender des Virchowbundes und fordert die Entbudgetierung aller ärztlichen Leistungen. / Foto: SpiFa
Der am 3. September veröffentlichte offene Brief richtet sich an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag. In dem Schreiben klagt der Virchowbund, dass Unterfinanzierung, Überbürokratisierung, Regresse und die Budgetierung die bewährten ambulanten Strukturen gefährden. Viele ältere Ärzte würden in den vorzeitigen Ruhestand gedrängt, gleichzeitig schreckten junge Mediziner davor zurück, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen.
Der Virchowbund lobt, dass die Ampelkoalition erkannt habe, dass die Budgetierung ein wesentliches Hindernis für die ambulante Versorgung sei. Die Entbudgetierung der Kinder- und Jugendärzte sei daher schnell umgesetzt worden, bei den Hausärzten habe die Bundesregierung das Gleiche vor. Die 1992 eingeführte Regelung habe alle Steuerungswirkung verfehlt und sei zu einer »puren Kostendämpfungsmaßnahme« geworden.
Im Anschluss hebt der Virchowbund die Bedeutung der Fachärzte, für die aktuell keine Entbudgetierung geplant ist, hervor und formuliert folgende Forderungen an die Bundesregierung:
Der Virchowbund hält die Frage der Finanzierung angesichts der gesamten GKV-Ausgabenstruktur für »marginal«. Eine finanzielle Stärkung der ambulanten Versorgung sei vor allem eine Frage der politischen Prioritätensetzung. Außerdem brauche Deutschland starke ambulante Strukturen, damit andere Vorhaben wie die Krankenhausreform gelingen könnten.