Vierteljährliche Migräne-Prophylaxe |
| Kerstin A. Gräfe |
| 04.04.2019 14:54 Uhr |
Migräne ist die häufigste neurologische Erkrankung, an der in Deutschland bis 10 Prozent der Männer und bis 25 Prozent aller Frauen leiden. / Foto: Adobe Stock/studiostoks
Das Anwendungsgebiet von Fremanezumab ist identisch mit dem der beiden anderen bereits zugelassenen Antikörper: die Migräne-Prophylaxe bei erwachsenen Patienten, die an mindestens vier Tagen im Monat unter Migräne leiden. Das Präparat kommt als Fertigspritze mit 225 mg auf den Markt. Dies entspricht der Dosis für einen Monat, die einmal monatlich subkutan gespritzt wird. Alternativ können alle drei Monate 675 mg subkutan appliziert werden, was dann allerdings mittels drei Fertigspritzen à 225 mg geschehen muss, da es eine spezielle Dreimonatsspritze bislang noch nicht gibt.
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der beiden Phase-III-Studien HALO EM und HALO CM, in denen Fremanezumab verglichen mit Placebo die Anzahl der durchschnittlichen Kopfschmerztage pro Monat signifikant senken konnte. Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen an der Einstichstelle wie Schmerzen, Rötung und Juckreiz auf.
Fremanezumab adressiert wie Aimovig und Emgality den Calcitonin-Gene-Related-Peptide (CGRP)-Signalweg. Während Erenumab den CGRP-Rezeptor blockiert, bindet Fremanezumab wie auch Galcanezumab direkt an das Neuropeptid. Dadurch kann dieses nicht mehr mit dem dazugehörigen Rezeptor interagieren. CGRP spielt im pathophysiologischen Geschehen der Migräne eine maßgebliche Rolle. Hierfür spricht, dass Injektionen des Neuropeptids bei Migräne-Patienten Anfälle auslösen können.