Vier Sonnencremes mit Weichmacher verunreinigt |
12 der 14 der getesteten Sonnencremes für das Gesicht lösen den auf der Packung versprochenen Lichtschutzfaktor ein. / © Getty Images/AleksandarNakic
Produkte speziell fürs Gesicht ziehen schnell ein und versorgen die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit. Aber schützen sie so gut vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne, wie sie es versprechen? Und stecken unerwünschte Stoffe drin? Das wollte die Stiftung Warentest wissen und hat für ihre gleichnamige Zeitschrift 14 Sonnencremes fürs Gesicht mit Lichtschutzfaktor 50 oder 50+ getestet (Ausgabe 4/2025). Die Ergebnisse sind für Freundinnen und Freunde der Sonne grundsätzlich erfreulich, immerhin schneiden acht Cremes »gut« ab, darunter auf Platz zwei auch das »Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme« (Note 1,7). Ebenfalls »gut« schnitten »Anthelios UVMune 400 Invisible Fluid« von La Roche-Posay und »Sonne Schutz & Pflege Fluid« von Medipharma Cosmetics ab. Schattenseiten gibt es aber auch.
12 der 14 Sonnencremes lösen den auf der Packung versprochenen Lichtschutzfaktor ein. Zwei Produkte unterschreiten ihn jedoch deutlich, was sie mit der Note »mangelhaft« durchfallen lässt. Das Problem: Beide setzen allein auf den mineralischen UV-Filter Zinkoxid. Dabei haben den Warentestern zufolge vergangene Sonnencreme-Tests gezeigt, dass es »offenbar schwer bis unmöglich ist, allein mit Zinkoxid einen zuverlässigen Schutz vor UV-Licht zu garantieren«.
In vier Produkten konnten die Testerinnen und Tester einen unerwünschten Stoff nachweisen: den Weichmacher DnHexP (Di-n-hexylphthalat). Er hat fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften. In Sonnencremes gelangt er als Nebenprodukt, das bei der Herstellung des Sonnenschutzfilters DHHB (Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate) entstehen kann – aber nicht muss. In zehn Cremes im Test ist DHHB enthalten, vier von ihnen sind mit DnHexP verunreinigt.
Immerhin: »Laut Bundesinstitut für Risikobewertung geht von den nachgewiesenen Konzentrationen aber kein akutes Gesundheitsrisiko aus«, schreiben die Tester. Besser als »befriedigend«, also Schulnote 3, könnten die jeweiligen Produkte dennoch nicht abscheiden.
Wenn die Haut es gut verträgt, kann man auch die klassische Sonnencreme für das Gesicht verwenden. Ihr Nachteil: Durch ihre Zusammensetzung können diese Produkte schneller ins Auge gelangen und dort für lästiges Brennen sorgen. Die Stiftung Warentest rät daher, die Augenpartie lieber auszusparen, wenn man klassische Sonnencremes verwendet.