Videobotschaften gegen Apothekenreform |
Alexander Müller |
09.07.2024 19:20 Uhr |
Die Apotiger starten eine Kampagne gegen die Apothekenreformpläne / Foto: Screenshot Apotiger
In dem gut zwei-minütigen Clip beschreiben knapp zwei Dutzend Apothekerinnen und Apotheker in kurzen Statements, was die Apotheke vor Ort leistet und warum sie durch die aktuellen Pläne der Regierung gefährdet wird. Es geht um das Management von Lieferengpässe, die Rezeptur-Herstellung oder das Entlassmanagement.
Die fehlende Präsenz eines Approbierten vor Ort und die Auswirkung auf die Versorgung wird ebenso thematisiert wie die wachsende Entfernung zur nächsten Notdienstapotheke. Auch der Fachkräftemangel und die seit Jahren nicht angepasste Vergütung der Apotheken werden angerissen.
Zum Schluss heißt es: »Wir lieben es, mit unserer Arbeit in deiner Apotheke dein Leben und das deiner Familie leichter zu machen. Wenn du dir auch für dich und deine Lieben eine Gesundheitsversorgung wünscht, in der du wichtig bist, dann kämpf an unserer Seite und schenk uns deine Stimme auf openpetition.de«.
Verlinkt ist die Petition »Gegen das geplante Apothekenreformgesetz – keine ›Apotheken ohne Apotheker‹!«, die mehr als 46.000 Unterzeichner hat (Stand 9.7.). Ab dem Quorum von 30.000 Stimmen, das die Petition binnen wenigen Tagen erreichte, fordert Open Petition Stellungnahmen von den Angesprochenen, in diesem Fall von der Bundesregierung, ein, die dann auch auf der Plattform veröffentlicht werden. Mit ihrer Unterschrift fordern die Unterstützer eine grundlegende Überarbeitung des Apotheken-Reformgesetze, das am 17. Juli im Kabinett beschlossen werden soll.
Hinter der Aktion steckt die Gruppe »Apotiger«, nach eigener Beschreibung ein »bunter Haufen wildgewordener Pharmazeuten mit Herz, die politisch unabhängig für den Erhalt der Apotheken vor Ort kämpfen«. Die »Apotiger« engagieren sich mit regelmäßigen Kampagnen auf Social Media. Im April wendeten sie sich mit der Aktion »Genug ist genug« direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
In ihrem Kommentar zum aktuellen Video heißt es bei Instagram: »Stell Dir vor, Deine Gesundheitsversorgung soll massiv verschlechtert werden und Du hast die Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen.« Auch hier wird noch einmal auf die Petition verwiesen sowie auf die Seite der Protestkampagne der ABDA.