Viagra jetzt auch als Schmelzfilm |
Hat keine Ähnlichkeit mit den berühmten blauen rautenförmigen Tabletten: Ab dem 15. September gibt es Viagra auch als Schmelzfilme. / © Viatris
Orodispersible Darreichungsformen wie Schmelzfilme zeigen neben der Umgehung des First-Pass-Effekts weitere Vorteile: Sie fördern die Compliance, erhöhen die Zufriedenheit der Patienten und verbessern die Akzeptanz, da sie sich innerhalb von Sekunden im Mund auflösen, wirbt Hersteller Viatris.
»Gerade in der Indikation erektile Dysfunktion, die nach wie vor für viele Betroffene schambehaftet ist, stellt die Möglichkeit der diskreten Anwendung einen großen Vorteil dar«, kommentiert Professor Dr. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit, die Einführung der neuen Darreichungsform.
Die neue Darreichungsform lässt sich ohne ein Glas Wasser anwenden und wird auf die Zunge oder in die Wangentasche gelegt. Dort löst sich der Schmelzfilm innerhalb von Sekunden auf und schmeckt nach Minze. Der Wirkeintritt beginne laut Hersteller nach 12 Minuten und liege im Durchschnitt bei 25 Minuten.
Um zu prüfen, ob Sildenafil-Schmelzfilme auch den Bedingungen einer Aufbewahrung »in der Hosentasche« standhalten, wurde ein Stresstest mit Lagerung bei 60 °C für drei Wochen durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass das Produkt auch unter diesen Bedingungen alle Spezifikationen konsistent erfüllte.
In zwei randomisierten Studien wurde zudem die Bioäquivalenz eines Sildenafil-Schmelzfilms im Vergleich zur konventionellen Filmtablette untersucht. Sie konnte nachgewiesen werden, sowohl bei der Anwendung mit als auch ohne Wasser. Die Studienautoren um Dr. Andrew Shaw, Viatris, folgern daraus, dass die neue Schmelzfilm-Formulierung als geeignete Alternative zur Filmtablette eingesetzt werden kann.