Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Topiramat

Verschärfte Abgabe-Bedingungen bei Frauen

Wie bei Valproat und Isotretinoin bekommt nun auch Topiramat ein Schwangerschafts-Verhütungs-Programm, soll es Frauen im gebärfähigen Alter verordnet werden. Das empfiehlt der Pharmakovigilanz-Ausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 04.09.2023  15:35 Uhr

Es ist schon länger bekannt, dass die Einnahme von Topiramat (Topamax® und Generika) während der Schwangerschaft das Risiko für Fehlbildungen bei den Kindern der betroffenen Frauen erhöht. Nun hat der PRAC eine Neubewertung abgeschlossen, die auch Daten für das Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen beinhaltete. Demnach besteht auch ein erhöhtes Risiko, insbesondere für Autismus-Spektrum-Störungen, geistige Behinderungen und ADHS. In zwei Studien war das Risiko um den Faktor 2 bis 4 erhöht. Daher sieht der PRAC Bedarf für weitere Anwendungsbeschränkungen und die Einführung eines Schwangerschafts-Verhütungs-Programms unter Topiramat-Therapie für alle gebärfähigen Mädchen und Frauen.

Die Neubewertung des PRAC bestätigt zudem, dass es zu vier bis neun Fehlbildungen pro 100 Kinder unter Topiramat-Behandlung kommen kann, gegenüber ein bis drei Fehlbildungen pro 100 Kindern bei Frauen ohne eine solche Therapie. Zudem haben 18 von 100 Kindern ein geringeres Geburtsgewicht als erwartet (versus fünf von 100 ohne Topiramat-Therapie).

Es bleibt dabei, dass Topiramat bei Schwangeren nicht zur Migräneprophylaxe oder Gewichtsreduktion eingesetzt werden darf (in einigen EU-Ländern ist Topiramat zur Gewichtsreduktion in Kombination mit Phentermin zugelassen). Patientinnen, die schwanger werden könnten, müssen eine hoch wirksame Verhütungsmethode anwenden.

Bei Epilepsie-Patientinnen sollte das Mittel während der Schwangerschaft nur noch angewendet werden, wenn keine andere geeignete Behandlung zur Verfügung steht.

Zudem wird nun ein Schwangerschafts-Verhütungs-Programm für alle Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter eingeführt. Das bedeutet, sie müssen bei der Verordnung über die Risiken von Topiramat im Fall einer Schwangerschaft informiert werden, ebenso wie über die Notwendigkeit eine Schwangerschaft während der Behandlung mit Topiramat zu vermeiden. Die Informationspflicht gilt für alle Angehörigen der Gesundheitsberufe, also auch Apothekerinnen, Apotheker und PTA.

Die Produktinformationen aller Topiramat-haltigen Arzneimittel werden nun aktualisiert, um die Risiken und die zu ergreifenden Maßnahmen noch deutlicher herauszustellen, informiert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Es werden Warnhinweise auf der äußeren Verpackung der Medikamente aufgebracht. Zudem wird es Schulungsmaterial  geben und zu jeder Arzneimittelpackung eine Patientenkarte.

Für die Verordnenden gilt, dass sie alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen müssen und die Notwendigkeit der Topiramat-Therapie mindestens einmal jährlich neu bewerten müssen. Vor Therapiestart muss ein Schwangerschaftstest gemacht werden. Ein Rote-Hand-Brief soll demnächst folgen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa