Verordnungszahlen der Antibabypille weiter rückläufig |
Die Antibabypille befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend. Unter den Verordnungen steigt zudem die Anzahl von risikoärmeren Präparaten. / Foto: Adobe Stock/methaphum
Darunter seien nun häufiger risikoärmere und seltener risikoreichere KOK-Präparate: Wurden im Jahr 2013 noch 65 Prozent jener KOK-Präparate mit einem höheren Risiko für tiefe Beinvenenthrombosen und Embolien verordnet, waren es 2022 noch 48 Prozent. Als risikoärmer gelten KOK, die unter anderem die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten, heißt es in der Mitteilung.
Ein Grund für diese Entwicklung könnte das zunehmende Bewusstsein über die Risiken der Pille sein, meint Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes: »Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert.« Wichtig für eine informierte Entscheidung ist aber auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gilt.
Bei einer KOK-Unverträglichkeit kann alternativ die Minipille, die nur Gestagen enthält, verordnet werden. Der Verordnungsanteil der Minipille stieg laut AOK von 0,85 Prozent im Jahr 2013 auf 2,78 Prozent im Jahr 2022. Andere hormonelle Verhütungsformen wie der Vaginalring und das Hormonpflaster machten demnach einen Anteil von 2 Prozent aus – ein Anstieg von etwa 1 Prozent seit 2013.
»Auch kontrazeptive Alternativen sind nicht risikolos«, betont Eymers. So erhöhen auch andere hormonell basierte Präparate das thromboembolische Risiko. Die Kupfer- oder Hormonspirale spielten bei den Anwenderinnen in der Altersgruppe zwischen 15 und 22 Jahren noch keine Rolle.